Autor Nachricht

Administrator

(Administrator)

Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
27.10.13, 13:24:23

Buddenbrook

(Mitglied)

Hallo,

wider erwarten erhielt ich eine Lübeck 6 mit dem Hinweis "Stempel nachgemalt" vom Prüfer zurück. Soweit so schade. Wie kann man einen nachgemalten Stempel erkennen. In dem Fall fällt mir das trotz Vergleichsmaterials schwer. Habt ihr Ideen, Erfahrungen oder Hinweise dazu?

Danke
Buddenbrook

P.S.
Dateianhang (verkleinert):

 luebeck_6_nachgemalt.jpg (185.55 KByte | 67 mal heruntergeladen | 12.14 MByte Traffic)

27.10.13, 13:25:23

carolinus

(Mitglied)

Hallo Buddenbrook,

zunächst einmal willkommen im Forum. Lübeck gehört zu den Gebieten, bei denen ungebrauchte Marken günstig zu kaufen sind. Gestempelte Marken kann man aber nur aktuell geprüft erwerben, sie sind i.G. auch nur so handelsfähig. Bei einem Preis für (*) 18 Euro und gestempelt bei 2000 Euro sollte dies auch nicht anders zu erwarten sein.

Selbst in einem Auktionshaus kauft man solche Exemplare - sofern nicht aktuell attestiert - nur unter Prüfvorbehalt.

Abgesehen von der Problematik des Stempels geht es nicht nur um Echtheit, sondern vor allem um die Qualität, die mindestens 90% des Preises bei altdeutschen Marken ausmacht.

Gruß carolinus


Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
27.10.13, 14:07:12

Hugo67

(Mitglied)

Hallo Buddenbrook,

hast Du Dir den Stempelabschlag mal unter UV-Licht und/oder dem Mikroskop angesehen ?
27.10.13, 14:44:29

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

in vielen meiner Beiträge zu falschen Stempeln, habe ich das Bild von Abschlägen echter Metallstempel erklärt.

Wer von einem sauberen Metallstempel einen Abschlag prüft, wird diverse Phänomene erkennen. Betrachten wir einen Extremfall, den jeder nachvollziehen kann, der blankes Metall zu Hause hat und Stempelfarbe. Am besten natürlich einen Metallstempel und Stempelfarbe auf Ölbasis in einem Textilstempelkissen. Man kann aber auch einfach echte Abschläge auf alten Briefmarken ansehen.

Wie kommt die Farbe auf das Papier?

Der Stempel wird ins Stempelkissen gedrückt. Die Stempelfarbe sitzt an den erhabenen Stellen, der textilen Oberfläche des Stempelkissens, besonders dick. Sieht die Oberfläche wie ein Netz aus, wird die Farbe netzförmig am Metall des Stempels haften.

Dann kommt der Abdruck ins Papier. Das Metall des Geräts quetscht die Stempelfarbe, bestehend aus Trägermaterial (Öl) und Pigmenten (Farbe) auf das Papier. Es werden mehr Pigmente zum Rand gedrückt, als in der Mitte verbleiben. Die Struktur der Stempelkissenoberfläche spiegelt sich ebenfalls im Abschlag wieder.

Werfen wir einen Blick auf die "Stempelfarbe" auf der Lübeckmarke. Da sieht man deutlich, mal am Rand, mal mehr in der Mitte, eine Linie aus dichteren Pigmenten, wie mit einem feinen Pinsel gezogen oder einer Tuschefeder. Genauso ist die Farbe auch auf die Marke gekommen.

Die Verfälschung ist am Scan problemlos, auch ohne Vergleichsmaterial, zu erkennen.

Falls du die Marke günstig loswerden willst, ich sammle handgemalte Kleinkunst, um daran Phänomene zu erklären. Schreibe mir einfach ein E-Mail.

Auf dem Detailbild unten, ist eine Linie markiert, die den Stempel von Weitem echter aussehen lassen soll, von Nahem jedoch die Verfälschung besonders gut erkennen lässt. Eine Lupe oder dieser Scan reichen völlig. Ein Mikroskop braucht man nicht. An diesen Stellen kann, von einem Metallstempel, niemals eine Linie deckender Pigmente entstehen.
Dateianhang:

 luebeck_6_nachgemalt-d-600px.jpg (78.51 KByte | 26 mal heruntergeladen | 1.99 MByte Traffic)


Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

27.10.13, 15:05:47

Buddenbrook

(Mitglied)

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Sowohl unter UV als auch 10fach Lupe konnte ich nichts erkennen. Aber die Argumente von Herrn Kraft leuchten ein.

Viele Grüße

27.10.13, 17:05:16

carolinus

(Mitglied)

Hallo,

zu der Echtheit des eigentlichen Stempels mag ich mich nicht äußern. Quetschränder sind nicht zu erkennen.

Zumindest die Nachzeichnung ist aber praktisch überall durch eine feine dünne Linie sichtbar. Dunkle Farbe in der Mitte gibt es ansonsten nicht.

Gruß carolinus
Dateianhang (verkleinert):

 nachgezeichnet.jpg (370.6 KByte | 42 mal heruntergeladen | 15.2 MByte Traffic)


Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
27.10.13, 17:18:33

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

noch einmal zu dem Stempel. Die Frage, die manchen Leser beschäftigen könnte lautet, wurde hier ein echter, schwacher Stempelabschlag nachgemalt?

Die Antwort ist einfach: NEIN

Nach dem großen und aussagekräftigen Scan, ist der gesamte Stempel gemalt und 100% sicher falsch.

Ich will noch einmal schreiben, wie handgemalte Stempel entstehen. Man braucht eine helle Lichtquelle unter Milchglas. Auf diese wird eine Vorlage gelegt, z.B. ein Brief aus dem auch neben der Marke ein voller Abschlag zu sehen ist. Darüber legt man eine billige ungebrauchte Marke ohne Gummi und malt dann zunächst alle Details mit ölhaltiger, grauer Farbe nach. Stark verdünnte Druckerschwärze oder Stempelfarbe, Künstlerfarben oder ähnliches können zum Einsatz kommen. Dabei nimmt man am Besten einen feinen Pinsel. Ist der Stempel so gezeichnet und die Farbe trocken, wird mit Tusche und noch feinerem Pinsel versucht, Quetschränder zu imitieren. Den gut gelungenen Versuch sieht man an der Zahl 4.

Bei dieser Art von Malerei entstehen minimale "Quetschränder" (Pigmente sammeln sich am Rand) außen an den Farbtupfern. Bei echten Stempeln entstehen diese außen am Metallrand. Besonders an den Kreisen kann man sehen, dass kein Metall die Farbe aufs Papier gebracht hat. Alle Details sind "zusammengetupft" und nicht folge eines Stempelabschlags.

Es gibt Skeptiker und nicht jeder kann nachvollziehen, was ich, betriebsblind, zu erklären versuche. Deshalb noch ein ganz anderer Ansatz.

Jedes Detail der liebevollen Zeichnung, weicht von echten Abschlägen ab. Betrachten wir den Fuß der 4, in echt ein Strich und kein Klumpen. Betrachten wir den Stern. Hier falsch ein Malteserkreuz, in Echt ein Stern aus 8 Strahlen. Was unten wie eine "7" aussieht, ist in echt ein "Z". Manchmal fehlt der Fuß, aber nie ist so ein Klumpen rechts daneben.

Ebenso weicht jedes andere Detail ab. Täuschend echt, ist die Form des Außenkreises, der tatsächlich eine Delle oben rechts zeigt, über "HN" abgeflacht ist. Was so täuschend echt aussieht, ist Folge der Methode. Die Zeichnung eines echten Abschlags wird ja abgepaust. Einschließlich dünnerer Linien in dem Bereich, wo auf der Vorlage die Linien dünner werden usw. Schwieriger sind die Zahlen. Der Fuß der "2" sieht zwar hübsch aus, aber auch anders als der echte Fuß.

Ich habe den BPP-Prüfer angeschrieben und gefragt, weshalb er die Marke nicht als Stempel falsch signiert hat. Die Antwort werde ich hier schreiben.

Immerhin kann man am Original noch die Pigmente selbst vergleichen und die Reaktion unter UV-Licht, von der auch schon die Rede war, die aber nur sinnvoll ist, wenn man Vergleichsstücke daneben liegen hat.

Ich kann auch noch anmerken, dass mir schon noch bessere, vollständig gemalte "Stempel" vorlagen. Es gibt mindestens einen Fälscher, der das perfekt beherrschte. Die Fälschungen sind alle schon Jahrzehnte alt. Heute lassen Vollpfosten den Laserdrucker arbeiten.

Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

27.10.13, 19:00:05
Gehe zu:
Forum Regeln:

Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu bearbeiten.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AUS
Smilies sind AUS
Umfragen sind AUS

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 1 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Ausführzeit: 0.049 sec. DB-Abfragen: 14
Powered by: phpMyForum 4.1.4 © Christoph Roeder
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste und erhöhen deinen Komfort. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden! Datenschutzerklärung