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Jensen

(Mitglied)

geändert von: Jensen - 31.10.13, 10:48:58

Hallo an Alle,

habe die Marke heute bei gutem Tageslicht und mit möglichst großer Genauigkeit nochmals mit einer Meßlupe gemessen:
es bleibt dabei, die Marke ist etwas zu klein.
Von Durchstich zu Durchstich (aber nicht von Zipfel zu Zipfel des Durchstiches) ergibt sich
waagerecht 23,8 mm
senkrecht 23,3 mm

D.h. senkrecht ist die Marke 1 mm zu schmal, auch waagerecht stimmen die Maße nicht -anhand der in verschiedener Literatur angegebener Maße von 24,3 (od. 24,5) mm senkrecht und waagerecht.

Übrigens nochmals gemessen bestätigt sich im Vergleich der Nr. 1 ein etwas geringerer Abstand der Quadrate voneinander bei der obigen Marke: 1,4 statt 1,5 mm bei Nr. 1.

Es wäre in diesem Zusammenhang interessant, welche Toleranzen sind, was Abstände und Markengröße betrifft, normal (?). Schließlich kann Temperatur und Papierfeuchte während des Druckes oder Durchstiches Papier und Durchstichleisten vergrößern/verkleinern -denke ich mir.

Das Papier der Marke wirkt eher dünn, auch dünn im Vergleich mit meiner Nr. 1. Habe zwar ein Papierdickenmeßgerät, verzichte aber auf eine Messung, da ich die Marke nicht beschädigen will. Bei gutem und schräg einfallendem Tageslicht (hier in Sachsen ist heute Feiertag bei strahlender Sonne ;)), auf schwarzem Untergrund sieht man die waagerechte Rippung -zumindest darin hat sich die Prüfstelle Basel definitiv geirrt (dort steht senkrecht). Die Durchstiche an den Seiten sind unterschiedlich, allerdings auch unregelmäßig (das letztere ist wohl normal).

Fazit: siehe Fazit von Herrn Kraft oben: also sehr wahrscheinlich (Restzweifel bleiben natürlich) echte Nr. 4 mit mindestens einer nachgestochenen Seite, darum ist die Marke zu klein und die Durchstiche unterscheiden sich -alles andere scheint echt.

Da die Marke vermutlich nachgestochen ist bzw. aufgrund der zu geringen Größe ein aktuelles BPP-Attest sicherlich notwendig ist, habe ich meiner Einschätzung nach zuviel Geld für die Marke bezahlt.

Der von mir wie erwähnt sehr geschätzte Verkäufer ist sehr fair und nimmt die Marke zurück.

Habe hier einiges gelernt. Und nochmals Danke Herr Kraft und alle anderen.

Viele Grüße

Jensen
31.10.13, 10:47:47

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo Jensen,

Deine Marke wurde u.a. im Jahre 2008 als Einzellos bei der 334. Köhler-Auktion mit dem Attest der Basler Prüfstelle als Kabinettstück angeboten.

Mit Herrn Berger habe ich soeben über diese Marke telefoniert. Herrn Berger lag diese Marke bisher nicht zur Prüfung vor, ist aber in seiner Kartei mit dem Vermerk "Fälschung ?" (also mit Fragezeichen) registriert.
Der Stempel Warnemünde ist, wie wir alle wissen, recht selten und das Postamt war wohl nur während der Badesaison geöffnet. Es gab nur ein Stempelgerät in Warnemünde, immer mit den selben Buchstaben im Ortsnamen, ab ca. Mitte der 1860er-Jahre gibt es den Stempel auch mit den größeren Datumsziffern und auch in blauer Stempelfarbe. Die Buchstaben selbst können auch mal größer wirken (so wie von mir empfunden).
Was aber dennoch verwundert, dass in den vielen Jahren seit Verausgabung dieser Marke, noch nie ein Prüfer seine Signatur hinten drauf gemacht hat. Bei Philasearch sind zur Zeit drei gestempelte MiNr. 4 mit Fotobefund oder Fotoattest Berger BPP zu finden, alle sind bereits mehrfach vorsigniert, ebenso das von Jürgen Kraft gezeigte Stück vorsigniert ist.

MfG
Markus Pichl


31.10.13, 12:17:45

kuestrow

(Mitglied)

Hallo Markus,

die Schwerin Nr. 4 habe ich verkauft. Die Marke stammt aus einer großen und sehr teuren AD Sammlung, die ich im Sommer beim Auktionshaus Rauhut ersteigert habe.
Wie ich weiß, ist der Vorbesitzer der Sammlung auch Mitglied hier im Forum. Eventuell hat er die Marke bei Köhler gekauft und sie schlummerte seit dessen in der Sammlung?

viele Grüße

kuestrow
31.10.13, 13:02:02

stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 31.10.13, 13:33:04

Hallo kuestrow,

dem wird wohl so sein, letztendlich macht das die Marke nach aktuellen Kriterien nicht verkäuflicher, zumindest nicht ohne Zweifel.
Auch eine restaurierte M-Schwerin MiNr. 4 ist noch zu einem recht guten Preis verkäuflich, wenn sie mit Fotobefund Berger BPP versehen ist. Die Marke kommt heute gegenüber früher auf Grund abnehmender Sammlerschaft etwas häufiger vor, fehlt aber dennoch in den meisten Altdeutschland-Sammlungen und gehört neben Oldenburg MiNr. 5 und Württemberg MiNr. 42 zu den Schlüsselwerten einer Altdeutschland-Sammlung. Da diese drei Marken sowohl in ungebrauchter als auch in gestempelter Erhaltung selten sind, andere seltene Werte kann man durch billigere Erhaltungen (z.B. Oldenburg MiNr. 9 kommt in ungebraucht recht häufig vor) ersetzen oder sind einfach mehr am Markt, vor allem in bescheideneren Qualitäten, vorhanden.
Deine Bereitschaft, Marken zurück zu nehmen, ist bekannt und wird von Dir meines Wissens unkompliziert gehandhabt. Vielleicht kannst Du ja bei nächster Gelegenheit die Marke zur Prüfung an Herrn Berger senden.

MfG
Markus Pichl

31.10.13, 13:32:26

kuestrow

(Mitglied)

@alle

hier noch anbei das Attest für die betreffende Meckl. Schwerin 4
Dateianhang (verkleinert):

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Dateianhang (verkleinert):

 1.jpg (251.04 KByte | 12 mal heruntergeladen | 2.94 MByte Traffic)

24.12.13, 07:32:49

stampsteddy

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
30.10.13, 20:28:10 Vergleicht man den Durchstich mit der von Jürgen Kraft gezeigten Marke und anderen von Herrn Berger als echt attestierten, so sehen echte Durchstiche nun einmal völlig anders aus.


Hallo Jens,

gute Entscheidung. Jetzt hast Du ein gescheites Fotoattest, welches über alle Zweifel erhaben ist und die Seltenheit des blauen L2 von Warnemünde gebührend würdigt.

MfG und frohe Weihnachten
Markus

24.12.13, 08:57:59

Jensen

(Mitglied)

@alle

Interessant. Vielen Dank.

Das Ergebnis der Prüfung entspricht damit genau dem oben bereits im Forum vermutetem Befund: echte Marke, aber leider nachgestochen.

Schöne Weihnachten allen.

Viele Grüße

Jensen
24.12.13, 12:24:24

goska9

(Mitglied)

Gibt es bei unterstehende Marke eine Chance auf echtheit für ein Michel 4? Es gibt ein Durchstich an 1 Seite aber die übrigen Rändern sehen zu breit aus, vermute ich.

mfg, goska9
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*Die deutsche Sprache ist schwierig*
14.06.16, 14:22:51
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