Hallo,

durchaus liegen mir auch Marken vor, die Herr Flemming abgelehnt und andersweitig zwischenzeitlich einen Befund oder ein Attest erhalten haben. Bei einem gewissen Stück war ich damals erst anderer Ansicht als Herr Flemming, als ich dieses besagte Stück nun andersweitig befundet erhielt und dann selbst noch einmal kontrollierte, muß ich gestehen, dass Herr Flemming hier recht hatte. Es ist aber keine wirklich Kontinuität bei ihm vorhanden gewesen. So liegt mir jetzt ein anderes Stück vor, welches einst von ihm befundet und dieser Fotobefund heute nicht mehr vorliegt und dies hat auch seinen Grund. Bestimmte Stücke kann man halt in gewissen Auktionskatalogen nachvollziehen.

Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich werde immer dann rührig, wenn es wirklich nicht mehr geht oder ich die Hoffnung habe, dass sich noch etwas verändern kann.

Weder möchte ich den einen noch den anderen Prüfer in die Pfanne hauen, auch wenn es den Eindruck erwecken mag. Daher stelle ich so sachlich wie möglich die Sachverhalte dar. Anders wäre dies, wenn ich Polemisch schreiben würde.

Durchaus glaube ich, dass Herr Estelmann eine umfangreiche Vergleichssammlung und beigeisterter Helgoland-Philatelist ist. Der BPP sollte Herrn Estelmann vielleicht etwas stärker unter die Arme greifen. Meine Intuition, dieses Attest öffentlich zu machen, rührt nicht daher, dass ich nur dieses zu beanstanden hätte. Das alte Attest Lemberger ist aber auch bezeichnend dafür, was man von sogen. Altprüfungen halten kann.

Das ich mir mit meiner Art keine Freunde mache, ist mir durchaus bewusst. Es geht mir aber auch nicht darum, mir Freunde oder Feinde zu schaffen, vielmehr hoffe und glaube ich, dass es der BPP schafft, seine Prüfer in alle Richtungen gehend auszubilden.

Prüfer zu sein, ist ein Knochenjob und am Ende bekommt man noch den Popo verhauen, wenn man einen Fehler gebaut hat, egal woraus sich dieser Fehler begründet. Das besagte Attest wäre mit Sicherheit früher oder später aufgefallen, spätestens dann, wenn die Marke mit diesem Attest bei Auktion angeboten gewesen wäre. Dann hätte aber ich widerum die A-Karte gehabt, weil es dann geheißen hätte, der Pichl hat es als Sachbearbeiter und "Möchtegernprüfer" nicht gemerkt.

Nein, mit Prüfern möchte ich eigentlich nicht tauschen. Als Händler möchte ich mich auf meinen Handel konzentrieren, echte und zugleich geprüfte Marken anbieten und zwar mit solchen Prüfungen, die richtig sind. In vielen Prüfgebieten muß ich mich ganz einfach auf das Prüfungsergebnis verlassen können, kein Mensch kann alle Marken der Welt bezüglich der Echtheit beurteilen. Es kann auch nicht angehen, dass ich mir als Händler einen Kopf über das Qualitätsurteil in einer Fotoexpertise machen muß. Besser ist es natürlich, wenn man es beurteilen kann. Aber es ist alleine vom Zeitaufwand nicht möglich, alle selbst zur Prüfung gesendeten Marken zu hinterfragen. Dann brauche ich sie auch nicht zum prüfen zu senden, wenn ich alles hinterfragen müsste!

MfG
Markus Pichl

Das ist so nicht richtig, deshalb möchte ich es richtig stellen.

Ich möchte anmerken, das ich mich beim BPP garnicht beworben habe, vor einigen Jahren war ich beim Seminar und hatte mich informiert.

Aus persönlichen Gründen habe ich mich für den VP e. V. entschieden.

Gruß Benjamin Voigt

Hallo zusammen,

vielleicht die richtige Ansicht.
Geben wir Benjamin eine Chance. Er ist jung und wenn seine Prüfungen sorgfältig und fachlich richtig sind werden wir noch Jahrzehnte an ihm Freude haben.
Einfach wird es aber nicht und es wird ein langer steiniger Weg, aber meine Unterstützung hat er.

schönen Gruss

Peter

Herzlichen Glückwunsch Benjamin.

Hallo Markus,

das ist der Kern des Problems. In den BPP aufgenommen werden mehr oder weniger "fertige" Kandidaten, die lediglich für eine Übergangszeit noch von einem Mentor beraten und "beaufsichtigt" werden. Wie die Kandidaten an ihr Wissen gekommen sind, ist deren Problem gewesen.

Eine Weitergabe vom Prüfer an einen Nachfolger erfolgt bestenfalls dann, wenn ersterer vor der Altersgrenze steht und gleichzeitig auch seine Prüfsammlung veräußern möchte. Dass in solchen Fällen kein Fortschritt möglich ist, sondern allenfalls Kontinuität in der Prüfqualität, liegt auf der Hand.

Das gesamte Prüfwesen stellt im derzeitigen Zustand eine Mischung aus Erfahrungswissen und technisch unterstützter Vergleichsmethodik dar. Auf dieser Basis kommt es zu soliden Ergebnissen innerhalb der Grenzen dieses Verfahrens. Erforderlich wäre jedoch die Vermittlung umfassender Kenntnisse der theoretischen Grundlagen (Papier- und Farbchemie, kriminaltechnische Verfahren etc.). Es wäre Aufgabe eines Verbandes, einen solchen Ausbildungsgang in Zusammenarbeit mit entsprechenden Institutionen zu entwickeln. Auf diese Weise würde dem Prüfwesen zwar die Aura der "Geheimwissenschaft" genommen, seine Ergebnisse jedoch weniger Zweifeln ausgesetzt und auf eine solidere Basis gestellt.

Die Frage ist allerdings, ob ein Prueferbundvorstand mit derartigen Absichten bei seinen Mitgliedern durchdringen würde. Anders formuliert: Einige Prüfer betrachten es möglicherweise nicht als Nachteil, dass ihre Ergebnisermittlung intransparent ist.

Beste Gruesse

Juergen