Hallo Sherlock,

vielleicht ist sogar nur einer?

Was ist von der 30 Gr.-Marke in dem nachstehenden "Sonderviererblock" zu halten bzw. kannst Du eine Nachzähnung erkennen oder sind alle Zahnlöcher echt?

Beste Grüße
Markus

Moin,

ich weiß nicht so recht, ich sehe mindestens 4 verkürzte Zähne (rot eingekreist), wobei unten noch 2 weitere Kandidaten möglicherweise in den Ermessensspielraum für "verkürzt" fallen könnten.
Aber möglicherweise fehlt es mir an philatelistischem Sachverstand oder, da nicht meine Marke, an erforderlicher Subjektivität ;-)
Daran erkennt man aber: Solange nicht klar definierte, einheitliche Maße für den "einwandfreien" Standard und in Relation dazu ein Wert für die Bezeichnung "verkürzt" festgelegt werden, bewegt man sich in einem Ermessensspielraum.

Gruß

Moin,

danke für den Hinweis und die Anregung.
Ich weiß, warauf Du hinaus willst.
Ich sehe es auch so: Wenn ich nachvollziehen kann, weshalb eine Zähnung oder ein Durchstich unregelmäßig (oder auch "rauh") sein muss, erklärt es mir die Marke und ich selbst kann für mich entscheiden, dass sie aufgrund eines bestimmten Umstands (schiefer Kammschlag, Nadeln zueinander versetzt etc.) nicht sauber gezähnt / durchstochen sein kann oder unmöglich sauber getrennt werden konnte und kann dies für mich ja als sammelwürdig entscheiden.
Dies umso mehr, wenn derartige Zähnungsumstände für eine Ausgabe typisch sind (-> z.B. bestimmte Infla-Marken wg. Art des Durchstichs oder Papierqualität, wenn ich nicht irre).

Soweit ich weiß, ist bei dieser Marke eine unsaubere Zähnung nicht ausgabetypisch, es gibt ausreichend Marken mit sauberer Zähnung.
Bei der gezeigten DR 30 erklärt mir der Lochverlauf zwar, weshalb die Zähnung bei dieser Drucklegung nach Trennung unregelmäßig ist und sein musste. Aber im Vergleich zur "Normalmarke" DR 30 mit sauberer Zähnung hat die gezeigte eben objektiv einige kurze Zähne - auch wenn das Zustandekommen bereits bei der Herstellung bedingt wurde und nachvollziehbar ist.

Normaler, horizontaler Kammschlag = Befund mit "Zähnung ohne Mängel",
nicht ganz horizontaler Kammschlag = einige Zähne nach Trennung kürzer = Befund mit "verkürzte Zähne".

Scheint mir aus Sicht eines Prüfers / Sammlers nachvollziehbar, dass der objektive Tatbestand des kurzen Zahns im Befund aufgeführt wird.
Bestenfalls könnte ein Prüfer kurz darauf eingehen, weshalb bei dem Prüfstück die kurzen Zähne entstanden sind und entstehen mussten (unsauberer Kammschlag). Aber dann käme man leicht vom Hundertsten ins Tausendste...

Gruß

Hallo CMN2014,

ergibt sich dem Betrachter bei einer Brustschild-Marke ein "unruhiger" oder "flacher" Zahnverlauf, so hat dies noch lange nichts mit einer Mangelhaftigkeit der Zähnung zu tun.

Ein Zahnmangel besteht bei den Brustschild-Ausgaben nur dann, wenn die Verkürzung nicht auf den Kammschlag zurückzuführen ist. Der "Tatbestand" der Verkürzung, ist also nur bei einem tatsächlichen Mangel aufzuführen oder dann, mit dem Zusatz "durch Kammschlag" (dies ist dann kein Mangel), wenn sich der Sachverhalt dem durchschnittlichen Empfängerhorizont nicht ohne Weiteres erschließt.

"üblich gezähnt und in einwandfreier Erhaltung" bedeutet bei den Brustschild-Ausgaben nichts anderes, als das der Zahnverlauf auf den Kammschlag zurückzuführen ist und stellt keine Be- oder Umschreibung eines Mangels dar.

Beste Grüße
Markus

Hallo Sherlock68,

ohne allzu tief ins Detail gehen zu wollen: Natürlich gibt es Richtlinien, an die ich mich halte (und meine Kollegen selbstverständlich auch). Ich unterscheide durchaus zwischen üblich gezähnt, kürzeren und kurzen Zähnen.

Und nicht jede Zähnungskorrektur ist auf den ersten oder zweiten Blick erkennbar. Man brütet über reparierten oder nachgezähnten Stücken lange.....

Aber die Einschätzungen sind mithin auch subjektiv - kann auch nicht anders sein.

Grüße

Alexander