Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!

Hallo,

als nächstes sind die Echtheitsmerkmale der 5 Sgr. Marken gefragt. Hier muss man unterscheiden, zwischen den geschnittenen Marken auf der einen Seite und den durchstochenen bzw. gezähnten auf der anderen Seite. Der Grund dafür sind die unterschiedlichen Druckplatten. Es existieren prinzipielle Abweichungen von der geschnittenen zu den anderen Ausgaben. Im Wesentlichen konzentrieren sie sich auf die Zeichnung des rechten herabhängenden Schmuckbandes auch Draperie genannt. Ab der durchstochenen Ausgabe zeigt sie eine Doppellinie, welche jedoch die geschnittene Variante nicht aufweist. Wäre die Situation umgekehrt, also geschnitten mit Doppellinie und danach ohne, könnte man von einer nachträglichen Bearbeitung der Druckplatte reden. Aber so ist es eben nicht, so dass man von zwei verschiedenen Druckplatten spricht.
Dieser Umstand hat auch sein Gutes, so sind Verfälschungen aus einer späteren Auflage zu einer geschnittenen leicht auszumachen.

Noch eine Besonderheit ist zu erwähnen, das sogenannte gestrichenen Papier oder wie man früher sagte, das Kreidepapier. Wenn sie die Marke bei normalem Tageslicht betrachten erscheint dieses Papier schneeweiß. Diese Ausgabe ist im Vergleich zu den anderen seltener, gesuchter und im Katalog auch entsprechend höher bewertet. Die Verausgabung der Marken mit diesem Papier erfolgte bei der geschnittenen Ausgabe vor oder zeitgleich mit der 4a. Zumindest sind bis heute 3 Briefe aus dem Oktober 1859 bekannt und einer davon trägt eine 4c. Jedoch sind bis jetzt lediglich 6 Briefe mit einer geschnittenen Marke auf gestrichenem Papier überhaupt bekannt, so dass hier eine beweisbare Aussage schwer fällt. Aber bei der durchstochenen und gezähnten Variante ist es auf jedem Fall so. So kommen die 9c nur 1863 mit allein 12 Briefen und die 15c nur 1866 mit allein 8 Briefen vor. Diese Tatsache lässt mich schlussfolgern, dass auch die 4c vor den anderen Papiervarianten verausgabt wurde.

Ein besonderes Thema ist die 15b, echt gestempelt eine der seltensten Marke der Altdeutschen Staaten. So hatte ich dazu schon mal in der Rubrik „Bremen echt und falsch“ auf Seite 21 Stellung bezogen. Damals schrieb ich: „…Attestiert dürften keine 10 Stück auf dem Markt zu Verfügung stehen und nicht umsonst wird diese Marke als eine der größten Altdeutschland Raritäten betitelt. Die Frage ist, warum eine Marke derartig selten ist. Diese Marke war nur 3 bis 4 Wochen im Gebrauch. Sie kam erst im Dezember 1867 zum Verkauf an die Postschalter und war bereits am 01.01.1868 ungültig, da von diesem Zeitpunkt an die Posthoheit auf den Norddeutschen Bund überging. Diese kurze Verwendungszeit, erklärt die große Seltenheit. Daraus folgt der logische Schluss, dass eine gestempelte Marke nur im Monat Dezember entwertet werden konnte….“. Diese Aussage hat nach wie vor Gültigkeit und sollte vor einem Kauf dieser Marke berücksichtigt werden.

Was die Plattenfehler betrifft, wurden in der Vergangenheit andere Feldmerkmale anerkannt als es heute der Fall ist. Das erklärt auch die Katalogisierung als PF II obwohl ein PF I nicht benannt wird. Dazu werde ich zu einem späteren Zeitpunkt weitere Ausführungen schreiben.

Bei dieser Ausgaben auf Brief sind die geschnittene und gezähnte selten, die durchstochenen hingegen relativ häufig. Wohl bemerkt relativ, soweit man bei Bremen Briefe überhaupt von häufig reden kann. Bei den Untertypen haben wir große Unterschiede, so ist die 4c wie schon erwähnt sehr selten und die 15b auf Brief nur einmal bekannt.

Mit besten Grüßen
Armin

Hallo,

Als hinzufugung. Anbei die originalmarken 15 a,b,c
Die b farbe is deutlich anders und hat ein schmutzige Druck.
Die a Marke hat sehr oft eine sehr schlechte Zahnung, wird dadurch ab und zu falsch angeboten als Nummer 9. Im UV querzen a und c dunkel aber das Papier anders.

Grusse,
Jean-Paul