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11.06.14, 14:58:02

carolinus

(Mitglied)

Hallo zusammen,

Korrespondenz aus Braunschweig nach Bayern und entgegengesetzt war nicht gerade häufig. Umso mehr freue ich mich, in nächster Zeit sechs Briefe aus der Vormarkenzeit vorstellen zu können.

Heute beginne ich mit einem Brief nach Hof vom 25.07.1829.





Notiert wurde in Braunschweig zunächst 1 ggr. für die braunschweigische Post sowie 5 ggr. für den thurn- und taxischen Transit. In der Regel schrieb das aufgebende Postamt seinen Anteil immer an die unterste Stelle.

Wie die 27 Kr. zustande kamen, die der Empfänger in Hof zu zahlen hatte, ist mir trotzdem nicht klar. Geht man davon aus, dass in Bayern selbst noch 3 Kr. hinzukamen, hätte der braunschweigische und taxissche Betrag reduziert 24 Kr. betragen.

Zur Umrechnung: 24 ggr. waren 30 sgr. und entsprachen 105 Kr. (rh.)

Wie wurde hier gerechnet, denn 6 ggr. sind 6*1,25*3,5 = 26,25 Kr. Bringt die kopfstehende, durchgestrichene 7 hier weiter?

Beste Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
11.06.14, 14:59:02

bayern klassisch

(Gast)

Lieber carolinus,

1 GGr. für BS = 4x.

5 GGr. für TT waren 20x, zusammen 24x.

Wenn TT den Brief nicht über Frankfurt, wie üblich, sondern über seine Ostflanke geleitet hat, dann lief er lange über TT - Lehenspostgebiet und Bayern bekam nur noch 3x für Briefe bis 6 Meilen ab der Grenze, denn die 27x in roter Tinte stammen todsicher von der Hofer Hand, der ja eigentlich mehr Preuße, als Bayer war, wenn man das sagen darf, denn in Bayern gab es keinen Postler, der in dieser "preußischen" Tinte schrieb, außer eben das "Gräntzpostamt Hof" mit seiner Sonderstellung.

Ein sehr seltenes Stück - Glückwunsch!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
11.06.14, 15:08:22

carolinus

(Mitglied)

Lieber bayern klassisch,

bei 4 Kr. für 1 ggr. geht die Rechnung natürlich auf. Es war lange vor dem DÖPV. Bestimmt hast du noch eine Erklärung, was die Notierung der kopfstehenden „7“ – oder ist es eine „4“ bedeutet? Und die Frage sei mir noch gestattet – wie sah denn die typische „bayerische Tinte“ aus?.

Beste Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
11.06.14, 15:18:27

bayern klassisch

(Gast)

Lieber carolinus,

die kopfstehende "7", könnte auch eine schlecht geschriebenen "2" sein, kann ich leider nicht deuten.

Die übliche bayer. Tinte war schwarz, bis auf Nürnberg, wo man ein blasses Blau verwendete. Auch Rötel kommen vor, selbst am Sitz von Hauptbriefpostexpeditionen, aber diese rote Tinte (gut auf allen möglichen Preußen - Briefen zu sehen), hatte in Bayern niemand (in Württemberg hatten noch welche diese Tinte auch, vor allem Stuttgart).

Wenn man die Hände unterscheiden kann an Duktus und Farbe, ist das gerade bei seltenen Briefen wie hier ein großer Vortel, weil sich kaum Material finden lässt, mit dem sich Vergleiche anstellen ließen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
11.06.14, 15:28:16

Magdeburger

(Mitglied)

Hallöchen in die Runde

ich frage mich, ob ein guter Groschen für Braunschweig ausgereicht hätte, um über Taxis nach Bayern zu kommen.

Meine Vermutung ist eher, dass der Brief über Preussen bis Erfurt und von dort nach Hof lief.

Was als kopfstehende "7" gedeutet wurde, ist meines Erachtesns eine "1-" und für mich sieht es aus, als wenn dies von gleicher Hand durchgekreuzt wurde.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
11.06.14, 15:56:14

bayern klassisch

(Gast)

Zitat von Magdeburger:
Hallöchen in die Runde

ich frage mich, ob ein guter Groschen für Braunschweig ausgereicht hätte, um über Taxis nach Bayern zu kommen.

Meine Vermutung ist eher, dass der Brief über Preussen bis Erfurt und von dort nach Hof lief.

Was als kopfstehende "7" gedeutet wurde, ist meines Erachtesns eine "1-" und für mich sieht es aus, als wenn dies von gleicher Hand durchgekreuzt wurde.

Mit freundlichem SammlergrussUlf


Lieber Magdeburger,

1- hieße 1 1/2 Batzen, mit denen aber nur Frankfurt rechnete, niemals Preußen. Und da der Batzen gleich dem Gutengroschen stand, müssten diese 1 1/2 Batzen = 6x ja irgendwo auftauchen. Tun sie aber nicht.

Außerdem notierten TT immer die Brüche so, wie ich es geschrieben habe.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
11.06.14, 16:32:31

carolinus

(Mitglied)

Hallo zusammen,

mit einem zunächst recht unscheinbaren Dienstbrief vom 24.01.1817 von Bayreuth nach Braunschweig mache ich weiter.

Dienstbriefe aus Bayern nach Braunschweig sind sehr selten.



Der vollständige Brief beinhaltet ein Schreiben des Magistrats der Stadt Bayreuth an den Magistrat der Stadt Braunschweig. Den zu Grunde liegenden Postvertrag von 1815 mit Thurn und Taxis kenne ich leider nicht.

Beste Grüße,
carolinus



Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
13.06.14, 10:25:42

bayern klassisch

(Gast)

Lieber carolinus,

die Postverträge mit Taxis sind leider nicht alle einzusehen.

Die Besonderheit liegt hier in der Portofreiheit des Transitlandes Taxis begründet; dass er in Bayern portofrei war, weil er als K.D.S. (Königliche - Dienst - Sache) bezeichnet war, ist logisch.

Dass er in Braunschweig portofrei war, mag an dem Empfänger gelegen haben, dem man kein Postporto aufbürden wollte.

Aber warum ihn Taxis ohne Transitporto belassen hat, ist wohl (beinahe) einmalig, zumal andere bayerische Briefe über Taxis in den Norden mit der üblichen Transittaxe belegt wurden und das noch Jahrzehnte später.

Grüne Stempel von Bayern gab es auch nicht besonders viele, von daher passt das schon. freuen

Liebe Grüsse von bayern klassisch
13.06.14, 11:16:12

carolinus

(Mitglied)

Lieber bayern-klassisch, danke für die Erläuterungen. Vielleicht kannst du noch etwas zum möglichen Laufweg beitragen?

Ich mache schon einmal weiter mit einem mehrseitigen Brief von Wolfenbüttel an die Steingutfabrik Aschach bei Kissingen vom 31. Juli 1837.



Braunschweig notierte 2 ggr. in Rötel (oben links), die in 9 Kr. reduziert wurden – warum eigentlich 9 und nicht 8 Kr.? Für den Transit notierte Taxis darunter noch einmal 9 Kr., was in Summe die mit Tinte notierten 18 Kr. ergaben. Bayern ergänzte 4 Kr., ein Kreuzer bekam der Bote in Kissingen, der den Brief an die Steingutfabrik in Aschach weiterleitete, so dass vom Empfänger insgesamt 23 Kr. zu zahlen waren.

Beste Grüße,
carolinus



Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
14.06.14, 10:20:03
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