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Harald_01

(Mitglied)

geändert von: Harald_01 - 13.08.10, 09:54:16

Hallo Jürgen,

der UV-Test hat sich insofern erübrigt, als dass mir bisher leider das echte Vergleichsstück fehlt.
Der Mitarbeiter Starauschy (?) von Heinrich Köhler scheint 1948 bei der Ausstellung seines Befundes den UV-Licht Vergleich noch nicht gekannt zu haben, sonst hätte er damals vielleicht schon die Verfärbung entlarvt...

Es grüßt

Harald
13.08.10, 09:52:47

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 13.08.10, 10:09:14

Hallo,

wenn ich das bisher zum Thema Geschriebene richtig verstanden habe, gilt die UV-Analyse bei dieser Marke als einzig sichere.

Die unterschiedlichen Farben unter UV - Strahlung beruhen auf unterschiedlicher stofflicher Zusammensetzung der Farbstoffe im Papier.

Für mich stellt sich dabei die Frage, ob sich die Einfärbung nicht auch so bewerkstelligen läßt, daß sich unter UV-Strahlung keine Unterschiede mehr ergeben. Oder anders herum gefragt: Kann man (wenn ja, wie?) grundsätzlich feststellen, ob Papier bereits in der Masse oder erst nachträglich gefärbt worden ist?

Beste Grüße

Altsax

PS: Der Mitarbeiter von Köhler könnte der später bekannte Prüfer Starauschek (Signatur "Star") gewesen sein.

13.08.10, 10:07:55

Sleeran

(Mitglied)

Hallo zusammen,

ich habe hier drei Exemplare, bei denen ich mir nicht sicher bin:

Bei der 1. Marke bin ich mir in punkto a oder b unsicher. Der Druck ist wesentlich klarer/schwärzer als bei meiner anderen 1er, aber ich habe eben keine großen Vergleichsreihen. Der weiße Punkt ist nicht auf der Marke.

Die 2. Marke halte ich für einen Neudruck. Das Papier ist dicker und die Marke geht im Tageslicht leicht mehr ins Dunkelrote als andere Exemplare. Unter UV ist sie eine Nuance dunkler als z.B. die 1. Marke.

Die 3. Marke ist das größte Rätsel für mich. Die Nr. 1 und 5 sind sehr deutlich unter UV zu unterscheiden. Diese Marke hier liegt genau dazwischen. Eine 5 leuchtet ja fast schon ein wenig unter der Lampe, diese hier nicht. Auch im Tageslicht wirkt sie etwas beige, aber auch wieder nicht so "dunkel" wie eine 1. Hat hier jemand nachgedunkelt und konnte auch die UV Lampe ein wenig austricksen?

Was meint ihr?
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27.05.13, 00:02:25

admin_j

(Mitglied)

Hallo Sleeran,

hast du geprüfte Nr. 1 als Vergleichsstücke? Vielleicht ist die erste Marke eine 1b und die dritte eine 1a?

Die 1a haben dünnes Papier und durchscheinenden Druck. Zeige einfach einmal die Rückseite. Ansonsten sind es doch schöne Marken. Wenn sie wirklich dunkel reagieren, würde ich alle drei zur BPP-Prüfung senden. Das lohnt sich dann auf jeden Fall.

Die zweite Marke sieht auf dem Bild wie angepinselt aus. verwirrt

Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

28.05.13, 14:28:20

Sleeran

(Mitglied)

Hallo Jürgen,

danke für die Hilfe. Ich habe leider keine geprüfte 1.

Anbei die Rückseitenscans in derselben Reihenfolge. Da scheint nichts durch, würde ich sagen. Die erste Marke ist nicht einwandfrei und auch rechts etwas dünn. Bei der zweiten Marke hatte ich auch nach dem Scannen diesen angepinselten Eindruck. Aber unter der UV Lampe ist sie sogar ein bißchen dunkler als die erste Marke. Vielleicht sollte ich sie mal baden...

Prüfen ist eine gute Idee!

Viele Grüße,
Matthias
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28.05.13, 22:50:11

balf_de

(Mitglied)

Hallo Matthias, hallo zusammen,

Zitat von Sleeran:
Ich habe leider keine geprüfte 1 ....

Prüfen ist eine gute Idee!


Geprüfte 1a kann ich Dir gerne aus meiner "Heidelberg"-Sammlung zeigen. Allerdings nicht unter UV-Beleuchtung. Aber es ist gut zu erkennen, dass es farblich deutliche Unterschiede gibt. Meiner Meinung nach sollte man diese Marke grundsätzlich prüfen lassen. "Privatverkäufe" aus der Bucht sind eigentlich immer suspekt: es gibt sicher nicht mehr viele echte Baden 1a, die in den letzten 160 Jahren noch nie geprüft wurden.

Ein sicheres Unterscheidungskriterium zur 1b gibt es natürlich: Briefe aus dem Jahr 1851 sind praktisch immer mit der ersten Auflage frankiert.

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
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30.05.13, 13:21:08

balf_de

(Mitglied)

Auch umgekehrt gilt die "Regel", dass man die Michelnummer 1a fast ausschließlich auf sehr frühen Belegen der badischen Markenzeit findet: ab 1852 handelt es sich praktisch immer um die Nummer 1b
(Wobei ich bei der anliegend gezeigten 3-Kreuzer-Frankatur, deren Marken offensichtlich aus unterschiedlichen Bogen stammen, vor der Prüfung sogar die Hoffnung hatte, es könne sich um eine der - seltenen - 1a/1b-Mischfrankaturen handeln. Diese Hoffnung hat mir Herr Stegmüller aber schnell genommen ...)

Apropos Stegmüller: ich habe noch einen Scan angehängt, mit dem ich gerne meine Erfahrungen mit "Schnäppchen" aus der Bucht dokumentieren möchte, die aus der euphorischen Anfangszeit meiner Beschäftigung mit der klassischen Philatelie stammen. Die hier gezeigten Belege habe ich Herrn Stegmüller für sein "Giftkabinett" überlassen - wie man sieht, sind auch zwei Kaffeefälschungen dabei ...

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
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30.05.13, 14:00:16

carolinus

(Mitglied)

Hallo Alfred,

vielen Dank fürs Zeigen der schönen Marken und Belege aus deiner Sammlung. Besonders der Brief mit dem Dreierstreifen ist ein Leckerbissen.

Im Michel steht als Erstausgabetag für die 1b der 15.9.1851. Ist dieser Tag belegt?

Ein recht brauchbares Unterscheidungsmerkmal von Erst- und Spätauflagen ist eigentlich der sehr saubere Druck bei der Erstauflage. Das gilt auch bei den anderen drei Marken. Es ist aber keinesfalls ein hinreichendes Kriterium.

Ansonsten stimme ich vollkommen mit dir überein, diese Marke kann man nur geprüft erwerben.

Beste Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
30.05.13, 16:26:30

balf_de

(Mitglied)

geändert von: balf_de - 30.05.13, 20:13:05

Hallo Carolinus,

Zitat von carolinus:
Im Michel steht als Erstausgabetag für die 1b der 15.9.1851. Ist dieser Tag belegt?

Gute Frage, nächste Frage …

Bei Lindenberg (-> „Die Briefmarken von Baden unter Benutzung amtlicher Quellen Bearbeitet von C. Lindenberg …“ Verlag Brendicke, Berlin 1894) ist zu zum Thema der ersten verausgabten Briefmarken zu lesen:

„Die erste Verteilung der Marken an die Postämter ließ den Vorrat schon wesentlich zusammenschmelzen, und es ergab sich bereits im Mai 1851 die Notwendigkeit, eine neue Druckauflage herzustellen. Die Papierhandlung von Franz Buhl Vater wurde infolge dessen beauftragt, von neuem Papier zu liefern und kam diesem Auftrage schon im Juni 1851 nach. Bei der Ablieferung des Papiers bemerkt sie, dass ihr der Vorwurf gemacht sei, man habe das Papier der Marken zu 1 und 3 Kreuzer bei der ersten Lieferung zu wenig unterscheiden können. Da nun bei der zweiten Lieferung dieselben Farben, wie bei der ersten, doch nicht wieder so ganz hätten getroffen werden können, so sei bei der diesmaligen Fabrikation jene Ausstellung thunlichst berücksichtigt. Der Buchdrucker Hasper, an welchen der Auftrag am 23. Mai 1851 erging, eine neue Auflage zu drucken, wurde angewiesen, von der 1-Kr.-Marke 50 Satzstücke, von den übrigen 100 Satzstücke zusammenzufügen, und soweit die vorhandenen dazu nicht ausreichten, die kupfernen Druckplatten in der zur Ergänzung erforderlichen Zahl zu verwenden Von jedem Bogen sollten 8 Abdrucke von 50 1-Kr.-Marken bezw. 4 Abdrucke von 100 Stück 3, 6 und 9 Kr.-Marken geliefert werden. Hasper begann den Druck der Marken am 24. Juni und vollendete ihn am 9. August. Es wurden hierbei an guten Drucken abgeliefert Blätter:
8 900 mit je 50 St. zu Kr. = 445 000 St.
34 024 mit je 100 St. zu 3 Kr. = 3 402 400 St.
18 353 mit je 100 St. zu 6 Kr. = 1 835 300 St.
4 928 mit je 100 St. zu 9 Kr. = 492 800 St.“


So weit Lindenberg. Neben der Information, dass der Papierlieferant Buhl aus der Not, den gleichen Farbton nicht mehr liefern zu können, eine Tugend machte und deutlichere Farbunterschiede produzierte, erhalten wir auch ein 100-prozentiges Unterscheidungsmerkmal für die 1-Kreuzer-Marke: alle Bögen mit 90 Marken sind Michelnr. 1a, die mit 100 sind immer 1b. (dazu brauchen wir eigentlich nur jeweils einen Originalbogen freuen freuen )

Aber trotz der frühen Ablieferung der neuen Auflage am 9. August 1851, die im Sem-Handbuch (-> Peter Sem „Baden Spezialkatalog Handbuch Markenzeit 6.Auflage“) bestätigt wird, schreibt Lindenberg bezüglich der Verwendung der zweiten Auflage weiter:

„Wann die zweite Druckauflage in Verkehr gekommen ist, wird sich mit Sicherheit nur schwer feststellen lassen, da jede einzelne Postanstalt erst ihren Vorrat aufbrauchen musste, ehe sie in den Besitz der neuen Marken kam. Die Ober-Postkasse scheint auch erst mit ihren Beständen an Marken der ersten Auflage völlig geräumt zu haben, ehe sie an die Verteilung der Marken zweiter Auflage ging. Jedenfalls dürften im Jahr 1851 die neuen Marken nicht mehr in Gebrauch genommen sein, und selbst aus der ersten Hälfte des Jahres 1852 habe ich solche bei sehr großem Material nicht gefunden, glaube aber wohl, dass man ab und zu dunkelbraune, schwefelgelbe und gelbgrüne aus dieser Zeit antreffen wird.“

O.k. – gefunden hat Lindenberg keine früh verwendeten Zweitauflagen-Marken, aber für möglich hält er es immerhin. Aber selten sind Daten aus dem Jahr 1851 auf jeden Fall. Anhand meiner Sammlung kann ich nur für die Postexpedition Heidelberg etwas sagen – meine (datierbaren) 1b-Belege stammen sämtlich aus dem Jahr 1853.

Ich weiß, lieber Carolinus, Dir geht es mit meiner Antwort jetzt wie weiland Dr. Faust – „da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.“

Viele Grüße
Alfred (balf_de)
30.05.13, 20:06:53

z4road

(Mitglied)

Schönen - verregneten - Abend,

einer meiner 1b Briefe stammt vom 26. Nov 1852 (Mannheim)

Michael
30.05.13, 20:48:21
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