Hallo,
die badischen Postablagen finden hier wenig Beachtung, daher möchte ich einen Brief vorstellen, über den ich mich grade sehr gefreut habe.
Die Postablagen befanden sich in kleinen Orten in Landpostbezirken der Postexpeditionen, einer der Gründe für ihre Einrichtung war, auch im ländlichen Bereich zu ermöglichen, eingeschriebene Sendungen und Gegenstände der Fahrpost versenden zu können.
Tiefenstein habe ich in Ritters geographisch-statistischem Lexikon von 1874 nicht gefunden, in Webersiks Lexikon von 1908 werden 240 Einwohner vermerkt, entsprechend gering wird das Postaufkommen gewesen sein und im wesentlichen aus Dienstbriefen des Gemeindeamtes bestehen.
So ist auch der gezeigte Brief eine portofreie Dienstsache, adressiert an das Landgericht in Freiburg.
Zwar war die Sendung des Briefes von Gebühren befreit, da der Brief aber eingeschrieben war (gegen Schein), fielen noch 7 Kr Einschreibgebühren an.
Da der Absender sie nicht bezahlt hatte wurden sie blau als vom Empfänger zu bezahlen auf dem Brief notiert. Unfrankierte Briefe von privaten Absendern nahmen Behörden nicht an, von anderen Ämtern schon, auch das Strafporto von 4 Kr für unfrankierte Briefe fiel bei Behörden als Absender nicht an.

Gruß lehrling

Hallo,

zu der gezeigten Postablage "TIEFENSTEIN" kann ich auch noch einen Brief zeigen, wobei ich diesen nicht komplett lesen kann (Die genannten Nummern der Stempel beziehen sich dabei auf Feuser: Nachverwendete Altdeutschland-Stempel (1995), obwohl der Brief dem Inhalt nach 1867 geschickt wurden. Dazu fehlt es mir aber an Literatur).

Der Dienstbrief vom "Bürgermeisteramt Rüsswihl" ging zur benachbarten "POSTABLAGE TIEFENSTEIN"(Nr nach Feuser: 014), von dort dann über "ALBRUCK" (K2 (Nr nach Feuser: 012) vom 21. Februar [1867]) und "Basel - Badischer Bahnhof" (K3, Nr nach Feuser: 032) vom 22. Februar per Bahn "Heidelberg - Basel Z 12" (K2, keine Nr im Feuser, da zu DR-Zeiten wohl nicht mehr verwendet) vom 22. Februar nach "xxxT R. N." (oder "xxxT A. N."?), ebenfalls vom 22. Februar. Auch den eigentlichen Bestimmungsort kann ich nicht entziffern.

Außerdem würde mich interessieren, was links neben dem Bürgermeisteramt-Stempel geschrieben steht.

Wer kann hier helfen?

Viele Grüße
Bernhard

Hallo 1009,

ganz herzlichen Dank für die Aufklärung!

Herzliche Grüße
Bernhard