Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

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Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten

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Falls du was dazu wissen möchtest: 3 Neugroschen forderte die Aufgabepost von den NL und 25 Cents zahlte der Empfänger, aus denen die 3 Neugroschen an Sachsen zu zahlen waren.

Briefgewicht bis 1 Loth.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Hallo,

kleines stampsteddy versteht nur Bahnhof.

Meinen "großer Löwe" und "alter Sachse", dass das Porto vom Empfänger zu entrichten war, weil der Absender nichts bezahlte, aus der Einnahme 3 Sgr. an den Postverein abzuführen war?

15 C. + 5 C. macht 20 C., ich lese "20" auf dem Brief von Jörg.

Unfrankierte Briefe waren doch teurer als frankierte, oder?

Wie sieht das dann bei dem nachstehenden Brief von Plauen nach Holland aus, der mit 3 Ngr. frankiert war, welche das Porto bis zur Postvereinsgrenze abdeckte? Rückseitig lese ich eine "10" (kopfstehend), also 10 Cents, welche noch vom Empfänger zu entrichten waren.

MfG
Markus

Hallo Markus,

die etwas komplexen Taxverhältnisse zwischen denPostvereinsstaaten und dem Ausland in Kurzfassung:

Die Taxen bestimmten sich grundsätzlich nach den Verträgen, die die abgebende Postverwaltung, in diesem Falle die preußische, mit der betreffenden ausländischen Postverwaltung geschlossen hatte. Sofern noch Transitgebühren für durchleitende Postverwaltungen anfielen, hatte eine der beiden beteiligten Postverwaltungen dafür aufzukommen und entsprechende Vereinbarungen zu schließen.

Innerhalb des Postvereins wiederum erhielt die Aufgabepostanstalt den Postvereinsanteil, der meist den Vereinstaxen entsprach, nicht selten aber auch reduziert vereinbart war.

Ob un- oder teilfrankierte Briefe überhaupt befördert werden durften, bestimmte ebenfalls der jeweilige Postvertrag. Ob Markenfrankatur zulässig war, legte die Aufgabepostverwaltung fest.

In den Anfangsjahren des Postvereins wurden unterfrankierte Briefe vertragsgemäß oft in voller Höhe nachtaxiert, später meist angerechnet, aber für un- oder teilfrankierte Briefe höhere Taxen verlangt. Ohne die Verträge zu kennen, ist eine Beurteilung generell nicht möglich.

Da jedes Land seinen Taxanteil in eigener Währung berechnete, kam das Problem der Umrechnung hinzu. Die teilweise sich ergebenden krummen Beträge waren oft in Marken nicht exakt darstellbar. Preußen hat deshalb mit den Niederlanden eine aufgerundete Umrechnung vertraglich vereinbart, die immer zu glatten Silbergroschenbeträgen führt. So werden beispielsweise gerechnet:

5 Cts gleich 1 Sgr.
15 Cts gleich 3 Sgr.
25 Cts gleich 5 Sgr.
30 Cts gleich 5 Sgr.
160 Cts gleich 27 Sgr.

Der von Jörg gezeigte Portobrief ist nach dem bis 1863 geltenden Vertrag behandelt worden, der für Preußen die regulären Postvereins- Entfernungstaxen und für die Niederlande zwei Taxstufen, abhängig von der Grenzentfernung, von 5 resp. 10 Cts für den einfachen Brief vorsah. Diese Taxe galt gleichermaßen für Franco- wie Portobriefe.

Ab 1.1.1864 galten reduzierte Sätze, entfernungsunabhängig 2 Sgr. für den Postvereinsanteil zzgl. 5 Cts für die Niederlande.

Dein Brief ist nach diesem Vertrag behandelt worden. Die blau notierte "1" stellt das in der Frankatur enthaltene Weiterfranco für die Niederlande dar.

Beste Grüße

Jürgen

Liebe Sammlerfreunde,

Jörgs Brief kostete als Portobrief nach dem PV der NL mit Preußen vom 1.4.1851 für einfache, bis 9/10 Loth schwere Briefe in den 1. Rayon der NL 25 Cents, nicht 20.

Paritätisch waren 5 Cents weniger wert, als 1 Groschen, egal welcher Groschen. Daher entsprachen nach damals gültiger Reduktionstabelle 25 NL Cents nicht 18 Kreuzern rheinisch, wie 5 Groschen, sondern nur 17 Kr. rheinisch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch