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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

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Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
07.01.15, 20:36:42

regiduer

(Mitglied)

Hallo,

ich möchte hier einen Adreßschein zeigen, zudem ich Fragen habe. Zum ersten, kann ich mir keinen Reim darauf machen, warum zweimal der Ortsstempel von Ehrenfriedersdorf mit großen zeitlichen Abstand des Datums abgeschlagen wurde?
Da diese Art von Scheinen ja nur Innendienst verwendet wurden ( ? ), würde ich gern wissen wollen, welchen Sinn und Zweck
die Scheine erfüllen sollten.

mfg regiduer

Dateianhang (verkleinert):

 Adreßschein-Ehrenfriedersdorf.jpg (798.16 KByte | 35 mal heruntergeladen | 27.28 MByte Traffic)

07.01.15, 20:37:42

bayern klassisch

(Gast)

geändert von: bayern klassisch - 07.01.15, 21:35:10

Hallo regiduer,

ich vermute stark, dass es sich hierbei um ein Recognitionsschreiben handelte, mit dem die dortige Post den Kunden davon verständigte, dass eine abzuholende Sendung bereit lag.

Vermutlich hat man wegen des hohen Wertes die Sendung dem Postboten nicht mitgegeben, sondern mit der Aushändigung des Scheins an den Empfänger diesen gebeten, bald für die Abholung zu sorgen.

Bei Bayern wäre das fast ein Unikat (ich habe eines aus Bayern in meiner Sammlung und nichts weiteres mehr gesehen). Ist das bei Sachsen dramatisch anders?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
07.01.15, 21:34:32

Altsax

(Mitglied)

Hallo regiduer,

es verhält sich so, wie bk es beschrieben hat:

Sendungen mit Wertangabe bis zu 3000 Thalern konnten, sofern sie Papiergeld enthielten, als Fahrpostbrief ohne gesonderten Adreßbrief versandt werden. Zugestellt wurden sie bis zu einer Wertangabe von 300 Thalern. Bei darüber hinausgehenden Beträgen wurde ein "Auslieferungsschein" von der Postanstalt ausgefertigt und zugestellt, mit dem der Empfänger die Sendung bei der Postanstalt abholen konnte. Auf diesem Auslieferungsschein wurde die Abgabe der Sendung an den Empfänger mittels Auslieferungsstempels vermerkt.

Der "Adreßschein" dürfte im vorliegenden Falle exakt diese Funktion erfüllen. Möglicherweise hat er, da "Auslieferungsscheine" ebenfalls vorkommen, auch noch andere Funktionen. Der zweite Orststempel dürfte jedenfalls hier die Ausgabe der Sendung dokumentieren.

Derartige Scheine kommen nicht häufig vor, sind aber bisweilen zu finden. Mit ihnen lassen sich die postalischen Abläufe sehr schön dokumentieren.

Beste Grüße

Altsax

07.01.15, 22:22:21

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 08.01.15, 14:42:25

Hallo regiduer,

nach etwas Suchen habe ich meinen Adreßschein doch noch gefunden.

Er ist leider nicht datierbar, zeigt aber die typische Stempelkombination: Fahrpost-Ausgabe und nachfolgend den Auszahlungsstempel.

Beste Grüße

altsax
Dateianhang (verkleinert):

 Adreßschein Dresden 2.8.xx.jpg (427.8 KByte | 22 mal heruntergeladen | 9.19 MByte Traffic)

08.01.15, 13:42:09

regiduer

(Mitglied)

Hallo bayern klassisch und Altsax,

danke für die ausgiebige Erläuterung !
Da kann ich nun eine neue Albumseite gestalten und das mit einem zweiten Adressschein der nur einen Stempel trägt.

mfg regiduer
08.01.15, 19:04:58
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