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Hallo liebe Teilnehmer,

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09.02.15, 09:23:09

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 09.02.15, 09:33:06

Hallo zusammen,

der Beitritt Lippe-Detmolds zum Postverein ist endgültig erst zum 1.7.1853 erfolgt, bis dahin galten die Taxen für den Auslandsverkehr.

Entsprechend der einschlägigen sächsischen Verordnung wäre demgemäß neben der Postvereinstaxe von (für Sachsen immer) 3 Ngr. beim Bestimmungsort Detmold 1 Ngr. Auslandstaxe zu entrichten gewesen. Der nachfolgend gezeigte barfrankierte Brief enthält seitens der sächsichen Post frontseitig (3/1) und seitens der preußischen siegelseitig (f 1) einen entsprechenden Francovermerk.

Zusätzlich ist jedoch fr 1/2 (Sgr.) vermerkt. Das Bestellgeld beträgt lediglich 1/4 Sgr. Hat jemand dafür eine Erklärung?

Beste Grüße

Altsax
Dateianhang (verkleinert):

 Leipzig - Detmold, 19.9.1852.jpg (76.09 KByte | 59 mal heruntergeladen | 4.38 MByte Traffic)

09.02.15, 09:24:09

Altsax

(Mitglied)

Hallo zusammen,

jungsachs hatte die Idee, daß es sich bei dem halben Groschen um etwas ähnliches handeln könnte, wie auf seinem nachfolgend gezeigten Brief. Bei dem ist aufgrund einer alten (vor Postvertragsabschluß) Vereinbarung zwischen der preußischen und taxisschen Post eine grenzüberschreitende Zustellung vorgenommen worden, die separat zu entlohnen war.

Viellecht kann jemand, der über entsprechende Unterlagen verfügt, einmal gezielt danach suchen.

Beste Grüße

Altsax
Dateianhang (verkleinert):

 Leipzig - Schloß Holte, 1.9.1851, MS, kl..jpg (323.6 KByte | 20 mal heruntergeladen | 6.32 MByte Traffic)

09.02.15, 10:07:15

palaiss

(Mitglied)

geändert von: palaiss - 09.02.15, 10:15:27

Verstehe nix von Taxen, aber:

Vorne zwischen der Anschrift lese ich "1/4". Ist das das Bestellgeld?

Ist das Franco 1/2 bei der Aufgabe vermerkt worden (bezahlt ohne Weiterfranco, also halbes Franco bezahlt)? Korrespondiert der Vermerk mit dem rs. angebrachten Vermerk "Fr. 1"? Ist der rote Vermerk das Porto, das der Absender zu zahlen hatte, oder das Nachporto für den Empfänger?

Gilt für ersten Brief...
09.02.15, 10:10:27

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 09.02.15, 10:29:48

Zitat von palaiss:
Verstehe nix von Taxen, aber:

Vorne zwischen der Anschrift lese ich "1/4". Ist das das Bestellgeld?

Ist das Franco 1/2 bei der Aufgabe vermerkt worden (bezahlt ohne Weiterfranco)? Korrespondiert der Vermerk mit dem rs. angebrachten Vermerk? Ist der rote Vermerk das Endporto, das der Empfänger zu zahlen hatte, weil der Brief als ganz unfrankiert galt?


Hallo palaiss,

der Brief ist bestimmungsgemäß vollständig barfrankiert, weil die sächsische Post zum Aufgabezeitpunkt bei Briefen mit Bestimmungsorten außerhalb des Postvereins noch keine Markenfrankatur zuließ.

Die erhobene Taxe (4 Ngr.) war in den Postvereinsanteil (3) und den Auslandsanteil (1) aufzuteilen und frontseitig auf dem Brief zu vermerken, was geschehen ist.

Die preußische Post vermerkte siegelseitig noch einmal den an Taxis abzuführenden Auslandsanteil (fr. 1).

Die taxissche Post vermerkte frontseitig das Bestellgeld, das vom Empfänger zu entrichten war (1/4 Sgr.).

Das alles ist klar und eindeutig. Nicht mit den vorliegenden sächsischen Bestimmungen zu erklären ist der Vermerk "fr 1/2". Wenn "franco", dann müßte dieser Betrag aus der vom Absender gezahlten Auslandstaxe (1 Ngr.) entnommen worden sein, die taxissche Post hätte also die Hälfte ihrer Einnahmen aus diesem Beleg an eine fremde Verwaltung abgegeben. Zur Beförderungszeit gab es zwar noch Transitgebühren innerhalb des Postvereins, die wurden aber nicht auf den Briefen vermerkt, sondern intern zwischen den beteiligten Postverwaltungen abgerechnet.

Beste Grüße

Altsax

09.02.15, 10:22:05

palaiss

(Mitglied)

geändert von: palaiss - 09.02.15, 10:50:12

Der wohl mit Abstand bedeutendste Brief aus dieser Nicht-DÖPV-Periode von Lippe ist ein frankierter Württemberg-Brief aus Wildbad nach Bückeburg vom 15.8.1853.

Der Brief ist postvereinsmäßig in Wildbad mit 9 Kr. frankiert, in Stuttgart angehalten und dort mit weiteren 1 und 3 Kreuzer nachfrankiert worden (Mi. 4a, 1a,2a).

Ich versuche einmal, den Brief einzustellen, aber ich bin technisch unbegabt.
Dateianhang (verkleinert):

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Dateianhang (verkleinert):

 Scan10001-3.JPG (965.6 KByte | 8 mal heruntergeladen | 7.54 MByte Traffic)

09.02.15, 10:23:15

palaiss

(Mitglied)

@ altsax

Ich vermute einmal, der Vermerk "Franco 1/2" entspricht dem Vermerk "Franco Grenze". Also sog. Teilporto?

Die "1/2" sind also keine Währungsbezeichnungen, sondern bedeuten "halbes Franco"?
09.02.15, 10:28:32

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 09.02.15, 10:36:20

Zitat von palaiss:
Ich vermute einmal, der Vermerk "Franco 1/2" entspricht dem Vermerk "Franco Grenze". Also sog. Teilporto?

Die "1/2" sind also keine Währungsbezeichnungen, sondern bedeuten "halbes Franco"?


Hallo palaiss,

dieses "franco 1/2" als Teilporto war in der Vormarkenzeit üblich (häufig auf Österreich-Korrespondenz), nicht aber zur Postvereinszeit. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der Brief vollständig barfrankiert war, soweit die sächsischen Bestimmungen relevant waren. Außerdem entsprechen die Austaxierungen exakt den diesbezüglichen Vorschriften.

Beste Grüße

Altsax

PS: Der Württembergbrief ist wirklich eine Wucht!
09.02.15, 10:34:29

palaiss

(Mitglied)

Der Brief mit der Nr. 6 hat aber doch auch den zur Markenzeit unüblichen Vermerk "Franco Grenze"! verwirrt
09.02.15, 10:45:11

palaiss

(Mitglied)

Der Württemberg-Brief befand sich übrigens "unbeachtet" vor kurzem in einem Lot bei Corinphila und ist jetzt in einer großen Sammlung! freuen
09.02.15, 10:47:46
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