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27.09.15, 11:03:15

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

bei der 6 a handelt es sich um die I., in 1869 verausgabte Auflage. Die Auflage beträgt 20.000 Stück und die Marken wurden gemäß Lemberger-Handbuch am 3. April 1869 nach Helgoland abgesendet, aber sollen erst am 15. August 1869 in Kurs gesetzt worden sein, jedoch der 5. Juli 1869 als frühestes Verwendungsdatum Herrn Lemberger bekannt war.

Nun, wie auch immer, nachstehend vier Exemplare der MiNr. 6, an denen sich schon die Schwierigkeit der Zuordnung von Marken der MiNr. 6 zeigt! Die ersten drei Marken sind als "a" geprüft und die vierte, Stempeldatum 28 MY 1871, wurde von Herrn Lemberger als "b" und von Herrn Estelmann als "a" befundet!

Was ist nun richtig?

Im Kohl-Handbuch wird die grüne Druckfarbe der I. Auflage als ein: "ausgesprochen blaustichiges, aber gedämpftes zartes Meergrün oder, umgekehrt, als ein fahles smaragdgrün vorstellen kann." und die Wiedergabe, der in dieser Druckfarbe ausgeführten Einfassungslinien und der Rahmeninschriften, als "ausgsprochen fein und sauber" und die Farbfläche des Mittelmedaillons als "glatt und gleichmäßig deckend" beschrieben.

Die Zwickel bei der ersten Auflage werden im Kohl-Handbuch wie folgt beschrieben: "Das Karmin der Zwickel ist ziemlich dunkel, weil sie stark eingefärbt bis überfärbt sind. Dementsprechend ist ihr Druck voll, aber unsauber, indem die Farbe allseitig über die Zwickelkonturen hinausgequetscht ist."

Tja, auch Kohl hatte nicht alle Marken der MiNr. 6 vorliegen und wie an dem dritten Exemplar der vier nachstehenden Marken zu ersehen ist, weichen die Zwickel in Druckfarbe und Ausführung weit von den anderen drei Exemplaren ab. Die Eckwinkel sehen bei diesem Exemplar so aus, wie bei einem Teil der Marken, die eindeutig der II. Auflage zuzordnen sind, aber das Stempeldatum "3 MY 1870" noch deutlich vor Ausgabe der II. Auflage liegt und somit kann es nur eine 6 a sein!

Was ist aber nun mit der von Herrn Lemberger als "b" und von Herrn Estelmann als "a" eingestuften Marke?

Die Zwickel entsprechen solchen der I. Auflage, die grüne Druckfarbe in der Farbgebung solchen der II. Auflage! Der Gelbanteil ist bei der zweiten Auflage etwas höher, als bei der I. und sie daher nicht ganz so bläulich wirken. Siehe Kohl-Handbuch: "Die grüne Farbe ist weniger blaustichig und weniger matt als bei 6 a". Hingegen die Druckausführung wieder mehr für eine I. Auflage spricht, die Einfassungslinien und Rahmeninschriften sind feiner, als bei anderen 6 b.

Somit ganz offensichtlich schon hier, die von mir in einem anderen Thread angesprochenen Probleme anfangen und die bisher im Kohl-, als auch im Lemberger-Handbuch aufgeführten Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Auflagen der MiNr. 6 nicht immer eindeutig bzw. unvollständig sind und sich hieraus Fehleinschätzungen ergeben können.

Interessant ist das Stempeldatum der vierten Marke, es handelt sich m.E. eindeutig um die Jahreszahl "1871", Herr Estelmann lässt in seinem Befund die letzte Ziffer offen.

Die vier Marken werde ich im nächsten Beitrag mit Bildern zu 2400 dpi Auflösung einzeln zeigen. Auf die Gummierungen der ungebrauchten Marken, gehe ich zum Schluß ein.

Ferner werde ich dann weitere Marken der I. und II. Auflage zeigen, aus diesen sich weiterhin die Problematik der richtigen Beschreibung für die Auflagen erschließt. Unter UV sich aber ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen I. und II. Auflage ergibt! Welches auch bei Tageslicht, vorausgesetzt man hat genügend Vergleichsmaterial, nachvollziehbar ist.

Eins vorab, die Prüfung von Herrn Lemberger bezüglich der vierten Marke ist richtig, es ist eine b und keine a. Zugegeben, ähnlich wie bei qualitativ heruntergekommenen Neudrucken, ist die richtige Einstufung einer stark reparierten bzw. qualitativ schlechten Marke schwieriger, als bei einer einwandfreien.

Vermerken möchte ich, dass die ersten drei Marken mein Eigentum sind, die vierte gehört einem Kollegen und er hat sie mir zur Überprüfung zugesendet. Diese Marke war mir vor Prüfung durch Herrn Estelmann nicht bekannt, dies möchte ich ausdrücklich erwähnen.

Dieser Thread wird sich einige Tage hinziehen, da an einem Tag für mich nicht zu bewältigen.

MfG
Markus
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27.09.15, 11:04:15

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

hier die im vorigen Beitrag vorgestellten Exemplare einzeln, gescannt mit 2400 dpi Auflösung.

Dann noch ein Bild 6 a und 6 b im direkten Vergleich.

Obere Reihe sechs Stück MiNr. 6 a
Untere Reihe vier Stück MiNr. 6 b

Unter UV und Tageslicht getrennt. Auch auf dem Scan wird ersichtlich, dass die Marken der oberen Reihe einen höheren Blauanteil bzw. die in der unteren einen höheren Gelbanteil in der grünen Druckfarbe haben.

Bestimmte im Kohl-Handbuch erklärte Unterschiede, z.B. die Zwickel und das Ineinanderlaufen der grünen Rahmenlinien, überschneiden sich bei diesen beiden Auflagen. Die Ausführung des Gründruck aber in der unteren Reihe unschärfer und in der oberen klarer, besser gesagt brillanter wirkt. Die ganz rechte Marke in der unteren Reihe mit deutlich unscharfen Druck. Die Unterschiede zwischen oberer und unterer Reihe, sollten sich jedem erschließen.

In der I. Auflage wurden 20.000 Stück gedruckt.
In der II. Auflage wurden 15.000 Stück gedruckt.

Bezüglich der gedruckten Stückzahl, ist der Unterschied nicht so groß.

MfG
Markus
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27.09.15, 11:50:39

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

hier noch ein Vergleichsbild.

Links oben eine meiner ungebrauchten 6 a, gepr. Lemberger BPP
Rechts oben 6 b, Stempel 28 MY 1871, gepr. Lemberger BPP
Links unten 6 b, Stempel 24 JY 1871, gepr. Lemberger BPP
Rechts unten 6 b, Stempel aus AU 1871, unsigniert

Alle drei Marken der II. Auflage, also 6 b, zeigen ein andersartig gesprenkeltes Medaillon gegenüber der 6a. Farben wurden zuvor von mir bereits erklärt. Die Rahmen und die Inschriften haben bei der I. Auflage eine höhere Kantenschärfe! (sind sauber, glatt, gleichmäßige Stärke) Bei der II. Auflage unsauber, gesprenkelter, ungleichmäßige Stärke.

Bildquelle für die 6 b mit Stempel 24 JY 1871, Auktionshaus Christoph Gärtner (Scan der Rückseite liegt vor).

MfG
Markus
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27.09.15, 17:40:01

siegfried spiegel

(Mitglied)

Ergänzend zu Markus, mein Albumblatt: Textquellen Kohl-Handbuch und Lemberger.
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28.09.15, 11:31:26

siegfried spiegel

(Mitglied)

Ergänzend zu Markus, mein Albumblatt: Textquellen Kohl-Handbuch und Lemberger.
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28.09.15, 11:42:02

siegfried spiegel

(Mitglied)

Hier die Marken nochmal nebeneinander zum vergleichen.
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28.09.15, 11:54:27

buchleser

(Gast)

geändert von: buchleser - 28.09.15, 12:08:37

@Siegel

Die Farben auf Deinen 'Albenlättern' sind immer zu gelb.
Wie auch zuvor bei der Helgoland 1II, die ich ja angeblich nicht kenne.

Herr Estelmann sollte sich m.E. bei der Prüfung der Helgoland 6 auf die Papierbeschaffenheit beschränken.

28.09.15, 12:04:03

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo Siegfried,

danke für das Zeigen Deiner Albumblätter.

Nachstehend noch eine Marke, welche ich bereits in meinem Übersichtsbild MiNr. 6 a und 6 b gezeigt habe, aber nun mit 2400 dpi Auflösung und auch von der Rückseite.

Es handelt sich um eine MiNr. 6 a im kleinem Markenformat, solche stammen aus der obersten Bogenreihe, so wie Deine.

Die beiden Marken passen richtig gut zusammen. mit Augen rollen

MfG
Markus
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28.09.15, 13:03:28

siegfried spiegel

(Mitglied)

Hier dürfte Einigkeit bestehen. Das "c" in Bleistift ist demnach falsch.
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01.10.15, 16:22:39
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