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siegfried spiegel

(Mitglied)

Hallo Markus,

ich habe deine 7c von Feld 48 und meinen BND I von Feld 3 zum Vergleich eingescannt. Für Überlagerungen reichen meinen technischen Fähigkeiten nicht.

Gruß, Siegfried
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 7c - BND I.jpg (1.01 MByte | 5 mal heruntergeladen | 5.04 MByte Traffic)

17.10.15, 09:17:41

stampsteddy

(Gast)

Hallo Siegfried,

eine Gegenüberstellung ist genauso zweckmäßig, wie ein Übereinanderlegen der Bilder. Das Gegenüberstellen von Originalmarken und den Feldern im Neudruckbogen, ist zur richtigen Feldbestimmung unabdingbar. Nur mit übereinanderlegen, kommt man ggf. zum falschen Ergebnis. Bei der Bogenfeldbestimmung ist das gesamte Umfeld, sprich auch die Nebenfelder zu berücksichtigen. Dies ergibt sich auf Grund dessen, da alle Felder auf den ersten Blick geradezu gleich aussehen.

Beide Druckplatten, die Rahmen- und die Zwickeldruckplatte, sind in gleichgroße Galvanogruppen aufgeteilt. Die im Kohl-Handbuch angegebene Aufteilung der Gruppengalvanos für MiNr. 7 ist korrekt und an dem BND I aus 1875 nachvollziehbar.

Aufteilung Gruppengalvanos im Bogen der MiNr. 7:
senkrecht x waagerecht
2x3 2x4 2x3
1x3 1x4 1x3
2x3 2x4 2x3
Erstes Gruppengalvano 2x3, also zwei Felder senkr. x drei Felder waager.

Legt man einen BND I der MiNr. 6 auf einen BND I der MiNr. 7, so meine ich erkennen zu können, dass die Gruppengalvanos der Zwickelplatte auch immer an die Gruppierung der Rahmengalvanos angepasst werden konnten. Wie zuvor schon von mir bei MiNr. 6 erwähnt, entspricht die Zwickelplatte quasi einem Baukastenmodell.

Innerhalb eines Gruppengalvano haben die Zwickel der einzelnen Felder einen konstanten Abstand, zwischen den verschiedenen Gruppengalvanos sind die Abstände aber nicht konstant, auch die der Rahmen nicht. Unterschiede können sich sowohl vertikal als auch horizontal ergeben.

Dies hilft bei der Bogenfeldbestimmung, da stärker dezentrierte Originalmarken, wie bei Deiner MiNr. 7 a, die mit dem zusätzlichen Tintenstrich, auf Zahnspitzen noch Druckfarbe von einem oder sogar zwei Nebenfeldern zeigen können. Bei Deiner 7 a ist an der linken und unteren Zähnung jeweils etwas Druckfarbe auf den Zahnspitzen zu erkennen. Hingegen es aber auch dezentrierte Marken gibt, welche keine Druckfarbe auf den in Frage kommenden Zahnspitzen zeigen.

Bei Abgleich der Zwickel aber widerum auch immer noch die Stellung der Zwickelplatte zu berücksichtigen ist. Zwickelplatte und Rahmenplatte müssen immer separat abgeglichen werden. Es sind nun einmal zwei verschiedene Druckplatten und die Zwickelplatte konnte in zwei verschiedene Richtungen eingesetzt werden.

Betrachtet man Bogenfeld 3 und 4 im Bogen BND I, Feld 3 ist die rechte obere Marke im ersten Gruppengalvano, Feld 4 die linke obere Marke im zweiten, dann sitzen die Zwickel auf Feld 4 gegenüber Feld 3 deutlich höher.

Stellt man das fehlerhafte Zwickelfeld aus BND I mit dem Original gegenüber, dann muß man das Original kopfstehend gegenüberstellen. Der Anpressdruck der Druckplatten, als auch die Menge an auf der Zwickelplatte beim Druck vorhandener Druckfarbe, war bei Druck des BND I stärker bzw. mehr. Bei den Originalen verlieren die Zwickelspitzen ggf. an Ausdruck, wie der 7 c PF I. Es sind aber dennoch selbige Zwickel, von selbigem Feld der Zwickelplatte. Der Rahmen stammt beim Original von Feld 48, der Rahmen des BND I von Feld 3 der Rahmenplatte.

Da bei den Originalmarken der Ausdruck der Zwickel in der Wirkung ein ganz anderer sein kann, als bei den Neudrucken BND I, zusätzlich sich auch sowohl beim BND I als auch bei den Originalen in der roten Druckfarbe verlaufen kann, ist unbedingt, wenn man eine Entscheidung zwischen "richtig" oder "kopfstehender" Zwickelplatte bei Originalmarken treffen möchte, welche aber nicht den fehlerhaften Zwickel zeigen und dies tun 49 andere Felder, dann ist beim Abgleich auch unbedingt auf die Zentrierung der Zwickel zu achten - immer in der Vorstellung, man habe nur den Zwickeldruck auf sonst unbedrucktem und unperforierten weißen Papier vor Augen.

Dies werde ich im nächsten Beitrag an Deiner MiNr. 7 a veranschaulichen.

MfG
Markus
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17.10.15, 15:07:18

stampsteddy

(Gast)

Hallo Siegfried,

kommen wir nun zu Deiner 7 a mit Stempeldatum aus September 1871. Somit kann die Marke nur der I. Auflage entstammen, da die II. Auflage erst am 15.Juni.1875 verausgabt wurde. (Bild 1)

Bei allen Marken der MiNr. 7, egal welcher Auflage entstammend, kann man beobachten, dass die Marken unten spitze Ausgleichszähne haben. Somit steht fest, dass der Kammschlag bei allen vier Auflagen immer von oben nach unten erfolgte.

In den Helgoland-Bogen, bei denen der Kammschlag von oben erfolgte, finden sich in der obersten Bogenreihe kleinformatige Marken, welche auf Grund der Stellung der Nadeln im Zähnungskamm links und rechts nur 15 vollständige Zähnungslöcher haben. Deine Marke ist eine kleinformatige aus erster Bogenreihe.

Den Bogen BND I stelle ich im Photoshop auf den Kopf, damit ich die Zähnung so vor mir habe, wie sie im Originalbogen angebracht war. Dann suche ich nach dem passenden Feld und entscheide mich für Feld 45 (Bild 2), welches im Origialbogen aber Feld 5 ist!

Daher stelle ich den Bogen wieder richtig und ziehe mit der Originalmarke auf Feld 5, um den Rahmen abzugleichen. Der passt auch (Bild 3), ferner findet sich ein weiteres Merkmal, welches meine Auswahl bestätigt (Bild 4). Es ist der Auslaufbogen des "C" in "SCHILLING", vergleiche hierzu die beiden "C" auf Feld 4 und 6. Entsprechende Pfeile habe ich in Bild 4 gesetzt.

Im Originalbogen der I. Auflage hat, nach Angabe im Kohl-Handbuch, die Zwickelplatte richtig gestanden (aus der Sichtweise, wenn man den fehlerhaften Zwickel auf Feld 48 als richtig stehend betrachtet). Im Bogen BND I war die Stellung der Zwickelplatte jedoch kopfstehend.

Für den Zwickelabgleich schneide ich mir daher Bogenfeld 45 aus dem BND I und setze diese Neudruckmarke einmal leserichtig (somit Zwickel auf dem Kopf stehend) und einmal um 180 Grad gedreht (somit Zwickel richtig stehend) links und rechts in ein leeres Bild ein. Dawischen platziere ich die Originalmarke (Bild 5). Der Abgleich ergibt, dass die Zwickelstellung der Originalmarke der entspricht, welche sich bei dem um 180 Grad gedrehten Feld 45 aus BND I zeigt. Man beachte ein weiteres Merkmal, ich habe es auf Bild 5 mit Pfeilen an dem jeweils entsprechenden Zwickel markiert.

Somit steht fest, dass die Stellung der Zwickelplatte bei der ersten Auflage richtig stehend war und Deine Marke sich einst im Bogenfeld 5 befunden hat bzw. von diesem stammt.

Im nächsten Beitrag werde ich eine attestierte MiNr. 7 b, bezüglich der Stellung der Zwickelplatte, in gleicher Art untersuchen.

MfG
Markus
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17.10.15, 16:29:58

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 17.10.15, 16:47:00

Hallo,

für die angekündigte Untersuchung, habe ich mir aus Bilddateien die nachstehende, von Herrn Lemberger als 7 b doppelt signierte Marke ausgewählt. Herr Schulz hat für diese später ein auf 7 b lautendes Attest ausgestellt. Die Marke entspricht in Bezug ihrer Farbgebung dem, was ich für eine 7 b halte (aber auch hier gibt es starke Unterschiede, die sich aber m.E. auf Grund von Verfärbung ergeben, hierzu später einmal mehr).

Dann werde ich einmal mit der Untersuchung beginnen.

Bildquelle: Auktionshaus Christoph Gärtner, Bietigheim

MfG
Markus
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17.10.15, 16:45:50

siegfried spiegel

(Mitglied)

geändert von: siegfried spiegel - 17.10.15, 17:32:40

Zitat von stampsteddy:
Dann suche ich nach dem passenden Feld und entscheide mich für Feld 45 (Bild 2), welches im Origialbogen aber Feld 5 ist!


Müsste das nicht Feld 6 sein ?
17.10.15, 17:32:19

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 17.10.15, 18:34:02

Hallo Siegfried,

die rote Punktierung, im Bogenrand des BND I 1875 der 1 Schilling-Marke, befindet sich auf dem Oberrand von Feld 5 und auf dem Unterrand von Feld 45 sowie im Seitenrand neben den Feldern 21 und 30

Unter Feld 46 befindet sich die arabische Ziffer "6"

Habe extra die rote Punktierung im Bild gezeigt.

Vielleicht hast Du in den falschen Bogen geschaut?

Oder warum glaubst Du, dass es sich um Feld 6 handeln sollte, wenn doch die Merkmale so eindeutig sind?

MfG
Markus

17.10.15, 18:32:33

stampsteddy

(Gast)

...ich sehe gerade, bei Bild 4 habe ich ausversehen die rote Punktierung weggeschnitten.

Also Bild 4 noch einmal neu, es bleibt bei Siegfried seiner MiNr. 7 a bei Feld 5, insofern hier keiner ein besseres Argument vorbringen kann.

MfG
Markus
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17.10.15, 19:04:39

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 17.10.15, 20:02:51

Hallo,

dann komme ich nun wieder auf die zur Untersuchung ausgewählte MiNr. 7 b zurück.

Das Markenbild ist nach oben links dezentriert. Auf verschiedenen Zahnspitzen der rechten und der unteren Zähnung erkennt man rote Druckfarbe. Die Marke ist vollformatig, links und rechts 16 Zähnungslöcher.

Somit kommen die Felder 1 bis 10 nicht in Frage, da sich dort nur kleinformatige Marken mit nur 15 Zähnungslöchern links und rechts befinden. Die Felder 41 bis 50, als auch 20, 30 und 40 kommen ebenfalls nicht in Frage, auf Grund der Druckfarbe auf besagten Zahnspitzen.

In der obersten Zahnreihe befindet sich ein außergewöhnlich dicker Zahn, der fünfte von rechts gezählt. Solche entstehen, wenn die Nadeln etwas geflattert haben. Auch die untere Zahnreihe zeigt nicht gerade eine Idealzähnung, wenn auch qualitativ im Bereich „einwandfrei“. Dies alles macht den Abgleich etwas schwerer, im Prinzip bleiben nur die Eckzähne. Die Marke muß in der Zähnungsbreite auf ein Bogenfeld passen und der Klischeeabstand zum unteren als auch dem rechten Bogenfeld muß die rote Druckfarbe auf den Zahnspitzen ermöglichen können.

Das alles bei kopfstehendem Abgleich auf 27 in Frage kommenden Bogenfeldern. Knurr, da muß ich jetzt durch.

MfG
Markus

17.10.15, 20:01:14

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

da will ich jetzt auch einmal mithelfen. Hier ein Abzug der gesuchten Medaillonplatte. Wohl "richtig" herum, mit der Kerbe auf Feld 48. Die Zwickel sind hier zwar in rot gedruckt, aber zeitnah und in ähnlichem Zustand wir die Drucke in Grün.

Zum Vergrößern herunterladen.
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 zwickelplatte-richtig-herum-82proz.jpg (908.93 KByte | 32 mal heruntergeladen | 28.4 MByte Traffic)


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17.10.15, 20:35:39

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 17.10.15, 21:54:43

Hallo Jürgen,

die von mir gezeigte 7 b stammt von Bogenfeld 29. Da war ich eigentlich schon vor drei Stunden gelandet. freuen

Zähnung und Rahmen passen überein. Das "N" von "SCHILLING" zeigt ein deutlich übereinstimmendes Feldmerkmal (Rahmenplatte Feld 29).

Jetzt werde ich versuchen, die Stellung der Zwickelplatte festzustellen. Hierzu werde ich die Zwickel der Felder 22 und 29 im BND I zum Vergleich heranziehen.

Du kannst ja schon einmal nachsehen, ob Du Feld 29 bestätigen kannst. Bilder zeige ich später, wenn ich mit den Zwickeln durch bin.

MfG
Markus

P.S. ganz vergessen, vielen Dank für die freigestellte Zwickelplatte!

17.10.15, 20:53:49
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