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(Administrator)

Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema 9 Kreuzer Nr. 4 - Unterscheidung der 4a und 4b

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Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
29.03.16, 18:25:08

carolinus

(Mitglied)

Hallo zusammen,

immer wieder sieht man in Angeboten z.B. auch bei ebay zwei Badenmarken der Nr. 4 nebeneinander, die angeblich eine 4a und eine 4b sein sollen. Das ist aber leider fast nie der Fall. Wie man diese beiden Marken recht zuverlässig auseinanderhalten kann, wollte ich schon länger einmal zeigen.

Im Baden-Handbuch Band III wird dazu ausgeführt:

„Das Erkennen der ersten 9-Kreuzer-Marke Mi. Nr. 4a macht nun selbst Badenspezialisten Schwierigkeiten und es ist nicht verwunderlich, wenn immer wieder 9-Kreuzer-Marken der zweiten Auflage Mi. Nr. 4b als erste Auflage 4a angeboten werden.“
Quelle: Baden-Handbuch Band III, 2013, S. 119

Zunächst ein paar Bemerkungen zu der 9 Kreuzer Marke.
Die erste Auflage wurde im Februar 1851 in einer Auflagenhöhe von 456.840 Marken gedruckt und am 1. Mai 1851 verausgabt.

Bereits nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass weitere Auflagen aller vier badischen Marken der Erstausgabe notwendig werden würden. Während von den anderen drei Marken (1 Kr., 3 Kr., 6 Kr) in der Farbe der Erstauflage nur e i n e neue Auflage am 9. August 1851 gedruckt wurde – die späteren Auflagen hatten veränderte Farben -, wurden von der 9 Kreuzer Marke insgesamt weitere sechs Auflagen (2. – 7. Auflage) in derselben Grundfarbe hergestellt. Die Auflagenzahlen schwankten dabei stark und lagen zwischen knapp 400.000 und fast 1.800.000. Insgesamt wurden von der als 4b katalogisierten Marke 5.819.200 Exemplare gedruckt.
(Baden-Handbuch Band III, S. 415).

Das Verhältnis 4a zu 4b beträgt also etwa 1:13.

Am ungeeignetsten zur Unterscheidung der Erstauflage 4a von allen weiteren Auflagen 4b ist die Farbe. Es gibt eine Unzahl von Marken der späteren Auflagen, die die typische Farbe der 4a zeigen. Im Folgenden sollen daher geeignetere Kriterien aufgezeigt werden.

Beginnen wir mit einem ersten Anhaltspunkt, dem Papier.

1. Papier



Links eine 4a, rechts eine 4b. Unschwer zu erkennen ist der durchscheinende Druck, die Papierdicke der Erstauflage war geringer als die der späteren Auflagen. Sie lag zwischen 0,05 und 0,07 mm. Wissen sollte man aber auch, dass Marken der späteren Auflagen mit dünnen Papier existieren, wenngleich wenige.

Das wichtigste Kriterium ist aber der Druck. Während dabei die zweite Auflage der Erstausgabe noch einigermaßen nahe kommt, wird der Druck mit zunehmender Auflage immer schlechter. Auch die Farben verändern sich bis hin zu einem kräftigen lilarosa in der 7. Auflage.

2. Druck (Ziffer)



Die Erstauflage weist ein sehr klares Druckbild auf. Die Farbe der großen Ziffer ist schwarz, gut deckend und fast ohne Ausfälle, dabei etwas glänzend. Demgegenüber zeigen 4b einen unsauberen Druck, mit zahlreichen Flecken und Poren in der Ziffer. Je später die Auflage, desto schlechter wird der Druck.
Die Bilder zeige ich in SW, die Farbe soll nicht ablenken.

3. Druck (Ornamente)

Bei den Ornamenten sollte man zunächst die vier Eckrosetten betrachten. Diese weisen bei der 4a meist einen klaren, fehlerfreien Druck in der feinen Zeichnung auf. Besonders auf die runden Bögen in den Abschlüssen sollte man hierbei achten. Die Ornamente bei der 4b sind dagegen häufig verkleckst, zeigen Unschärfen und Verstümmelungen, bedingt durch die zunehmende Abnutzung der Klischees.
Wir sehen oben typische Druckbilder einer 4a und unten die einer 4b.



4. Druck (Schriftbandeinfassung)

Die Schrift links und rechts ist von einem Rechteck mit einer Zeichnung von Halbbögen und kleinen Punkten umgeben. Auch hier zeigen die Marken der Erstauflage einen vergleichsweisen sauberen und feineren Druck. Besonders die Bogenspitzen erscheinen klarer und die Punkte sind regelmäßiger. Bei der 4b finden sich dagegen unsaubere Spitzen, Verstümmelungen und Verschmierungen. Die Punkte sind unregelmäßig, häufig nicht einmal mehr rund.



Abschließend noch eine 4a und eine 4b im direkten Vergleich. Eine Unterscheidung sollte mit Hilfe dieser kurzen Zusammenfassung nun durchaus möglich sein.



Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
29.03.16, 18:26:08

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

vielen Dank an Carolinus für die schönen Erklärungen. Hier noch eine kleine Farbpalette der 4b. Jede Marke ist eine 4b. Es gibt durchaus helle Varianten, die fast wie "a" aussehen, aber natürlich dickeres Papier haben und einen unsaubereren Druck. Auch die tiefschwarzen Drucke sind "b", wieder am Papier zu erkennen. Das Papier ist da nicht nur dicker, sondern zeigt auch das typische Lila der "b"-Farben.
Dateianhang:

 Baden-nur-4b.jpg (161.56 KByte | 33 mal heruntergeladen | 5.21 MByte Traffic)


Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

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29.03.16, 19:50:06

el-zet

(Mitglied)

Guten Abend!
Zwei Fragen an die Spezialisten:
Ist hier tatsächlich eine 4a dabei? Von allem anderen abgesehen, wäre die nicht doppelt signiert? https://www.philasearch.com/de/info.php3?eknr=9101&posnr=265778
Und ist das a? Hier ist mir das Schwarz nicht schwarz genug. Was natürlich am scan liegen kann.
https://www.philasearch.com/de/info.php3?eknr=9101&posnr=265800
Dateianhang:

 4ab.jpg (142.56 KByte | 6 mal heruntergeladen | 855.38 KByte Traffic)

Dateianhang:

 4a.jpg (64.26 KByte | 3 mal heruntergeladen | 192.78 KByte Traffic)

15.08.22, 21:18:18

coiled dragon

(Neues Mitglied)

Hello, Baden #4 experts,

I have several samples here and I have a hard time distinguish the 4a from 4b.

Anybody could help me?
Dateianhang (verkleinert):

 IMG_5428.jpg (371.04 KByte | 16 mal heruntergeladen | 5.8 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 IMG_5429.jpg (405.99 KByte | 10 mal heruntergeladen | 3.96 MByte Traffic)


Coiled Dragon
06.12.23, 01:12:51

stampsteddy

(Mitglied)

Zitat von el-zet:
Ist hier tatsächlich eine 4a dabei?

Nein, da ist keine 4 a dabei.

Hallo,

die Erstauflage (MiNr. 4 a) ist auf einem dünnen Papier gedruckt. Die Papierfarbe kann als ein altrosa bezeichnet werden. Der tiefschwarze Druck scheint auf der Rückseite durch.

Marken, die der 4 b zugeordnet werden, wurden in sechs Auflagen gedruckt (2. bis 7. Auflage). Dementsprechend sortenreich ist die Anzahl von unterschiedlichen Papiertönungen und Papierstärken, aber keine der zur 4 b gehörenden Marken zeigt den flächig tiefschwarzen und zugleich geringfügig feineren/schärferen Druck der 4 a

Meine Empfehlung: eine bereits als 4 a geprüfte Marke kaufen und dann vergleichen. Ansonsten ist man geneigt, sich aus einer Vielzahl von verschiedartigen 4 b sich eine Marke als 4 a auszudenken.

Beste Grüße
Markus
Dateianhang (verkleinert):

 Baden_4-a_4-b_Vergleich.jpg (1.62 MByte | 27 mal heruntergeladen | 43.72 MByte Traffic)


06.12.23, 06:11:06
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