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palaiss

(Mitglied)

Und einmal angenommen, der Brief findet jetzt tatsächlich einen Käufer, wohlgemerkt nur einen, das wäre ja schon erstaunlich bei der Vorgeschichte, dann ist natürlich der Marktpreis des Stückes in diesem Moment 11.000 Euro, plus Aufgeld!!

Will der Investor jetzt wieder das Stück verkaufen, dann fällt der Handelswert aber dummerweise wieder auf diese bescheidenen 1.500 Euro zurück, es sei denn, es gibt wieder neue Kapitalanleger, die 11.000 Euro zahlen würden. verwirrt
06.05.16, 09:10:34

stampsteddy

(Gast)

Hallo Dieter,

ein Wertgutachten macht vor allem dann Sinn, wenn der Interessent so überhaupt keinen Ansatz hat, wie er die Sache beurteilen soll. Anhand von einst erzielten Preisen kann ein Interessent besser entscheiden, ob ihm die Sache einen ggf. neuen, höheren Liebhaberwert wert ist.

Vor ca. 2 1/2 Jahren hat eine Brustschild-Sammlung bei einer anderen Auktion einen höheren Preis im Zuschlag erzielt, als die einzelnen Stücke einst den "Investor" gekostet haben. Letztendlich gibt es Beispiele in beide Richtungen, mehr aber in die andere (sprich weniger erhalten, als einst bewilligt).

Nebenbei möchte ich abermals vermerken, dass Briefmarken noch nie eine Kapitalanlage waren und sich auch zu einer solchen nicht eignen. Seltene Briefmarken unterliegen einem Liebhaberwert, findet sich zu einem geforderten Liebhaberpreis kein Abnehmer, dann hat man ganz schön Pech gehabt als Verkäufer.

Grundsätzlich gibt es im Briefmarkenhandel keinerlei Garantie für einen bestimmten Wert einer Sache und schon gar nicht, ob man einmal mehr oder weniger Geld für diese sieht.

Zitat von palaiss:
Und falls man bedenkt, dass der Brief beim Zuschlag von 1.400 Euro gar keinen "Endverbraucher" (Sammler) als Käufer fand und auch kein Sammler gegengeboten hatte, sondern der Käufer ein Händler war, der den Brief evtl. bis zum St. Nimmerleinstag in seinem Stock hat, dann käm' ich als seriöser Schätzer womöglich nur auf 1.000 Euro!

Selbstverständlich wird dies von einem seriösen Schätzer auch berücksichtigt, ob es ein Wanderbeleg war, der von Auktionshaus zu Auktionhaus in verwunderlicher Art und Weise immer mehr wert wurde und letztendlich immer nur Händler oder Auktionatoren die Käufer waren. Wir erinnern uns an ein gewisses Sachsen-Streifband. mit Augen rollen

In seltenen Fällen mag das ja klappen, dass man etwas seltenes bei einer Auktion kauft und eine gewisse Zeit später bei einem anderen Auktionshaus mehr dafür erzielt. Manchmal sogar bei selbigem Auktionshaus einige Jahre später. Kleines stampsteddy hat diesbezüglich auch gewisse Erfahrungswerte. Letztendlich ist es dennoch mit einem gewissen kaufmännischen Risiko behaftet.

In Wertgutachten geht man in der Regel sehr moderat, zurückhaltend an die Sache heran. Lassen wir uns einfach überraschen, ob sich ein neuer Investor für die Sammlung findet. Ebenso für den Baden-Brief Dreierstreifen 17 b

Lieber palaiss, bitte beachte auch, dass ich den zweiten Absatz in meinem Erstbeitrag, bezüglich dem Wert, mit Smilies versehen habe.

Aber interessant zu Wissen, dass alles Geld kosten darf, nur eine externe fachliche Beratung nicht. zwinkern

MfG
Markus
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 Baden-17-b-Dreierstreifen-Auktionshaus-Gärtner-2016-05.jpg (120.84 KByte | 54 mal heruntergeladen | 6.37 MByte Traffic)


06.05.16, 09:30:43

dieterm

(Mitglied)

"ein Wertgutachten macht vor allem dann Sinn, wenn der Interessent so überhaupt keinen Ansatz hat, wie er die Sache beurteilen soll. Anhand von einst erzielten Preisen kann ein Interessent besser entscheiden, ob ihm die Sache einen ggf. neuen, höheren Liebhaberwert wert ist."

...ich gehe einmal davon aus, daß derjenige, der einen Betrag in der aufgerufenen Größenordnung hinlegen kann, selbst eine Bewertung für sich selbst vornehmen wird.

"Das papierlose Büro wird ebenso wenig kommen wie das papierlose Klo."
Suche ständig Notopfer- und Wohnungsbaumarken und interessante Belege hierzu
06.05.16, 09:37:04

stampsteddy

(Gast)

Zitat von dieterm:
"ein Wertgutachten macht vor allem dann Sinn, wenn der Interessent so überhaupt keinen Ansatz hat, wie er die Sache beurteilen soll. Anhand von einst erzielten Preisen kann ein Interessent besser entscheiden, ob ihm die Sache einen ggf. neuen, höheren Liebhaberwert wert ist."

...ich gehe einmal davon aus, daß derjenige, der einen Betrag in der aufgerufenen Größenordnung hinlegen kann, selbst eine Bewertung für sich selbst vornehmen wird.

...klar, dass können alle, die schon einmal einen Michel-Katalog von der Ferne gesehen haben oder sogar einen besitzen! lachen

06.05.16, 09:39:37

dieterm

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
Zitat von dieterm:
"ein Wertgutachten macht vor allem dann Sinn, wenn der Interessent so überhaupt keinen Ansatz hat, wie er die Sache beurteilen soll. Anhand von einst erzielten Preisen kann ein Interessent besser entscheiden, ob ihm die Sache einen ggf. neuen, höheren Liebhaberwert wert ist."

...ich gehe einmal davon aus, daß derjenige, der einen Betrag in der aufgerufenen Größenordnung hinlegen kann, selbst eine Bewertung für sich selbst vornehmen wird.

...klar, dass können alle, die schon einmal einen Michel-Katalog von der Ferne gesehen haben oder sogar einen besitzen! lachen


Hallo Markus

Das mag für "normale" Sammlungen zutreffen, nicht aber in dieser Kategorie. Haub könnte für diese Sammlung infrage kommen und der hat wohl auch das Kapital, privat einen Philatelisten zu beschäftigen.

"Das papierlose Büro wird ebenso wenig kommen wie das papierlose Klo."
Suche ständig Notopfer- und Wohnungsbaumarken und interessante Belege hierzu
06.05.16, 09:45:47

dieterm

(Mitglied)

...hier sind Fotos der Sammlung:

http://stamp-auctions.de/kataloge/ny_volume_1.pdf

ab Seite 176

"Das papierlose Büro wird ebenso wenig kommen wie das papierlose Klo."
Suche ständig Notopfer- und Wohnungsbaumarken und interessante Belege hierzu
06.05.16, 16:08:46

stampsteddy

(Gast)

Hallo Dieter,

vielen Dank, aber im Auktionskatalog werden nur 11 von den 97 Stücken, die dieses Los beinhaltet, gezeigt. Eine vollständige Darstellung, wie in der Losbeschreibung geschrieben, vermisse ich unter "Ausgewählte Sammlungen". Vielleicht wird dort noch eine Datei platziert.

Wenn die besagten 11 Stücke die wertvollsten der Kollektion sein sollten, dann müssen die restlichen 86 Stück dennoch insgesamt einen höheren Wert haben, als die gezeigten, um zu diesem Ausrufpreis zu gelangen. Insofern man von nackten Zahlen ausgeht, ohne einen besonderen Aufschlag für die Kollektion in Gänze zu berücksichtigen.

Dieses Objekt wird vermutlich nur ein wahrer Liebhaber des Sammelgebietes zu schätzen wissen.

MfG
Markus

06.05.16, 18:27:16

Preussenphilatelist

(Mitglied)

Übrigens wurde der Brief mit dem 3er Streifen Nr 17b für 25.000 Euro zzgl. Aufgeld laut Ergebnisliste versteigert.

Ebenso wurde die Sammlung laut Ergebnisliste für 1.7 Millionen Euro versteigert.

MfG

Benjamin

Sammelgebiete: Preussen, Auktionskataloge
02.06.16, 15:06:53

stampsteddy

(Gast)

Hallo Benjamin,

vielen Dank für die Information.

Wie ich in meinem Beitag vom 06.05.16, 09:30 Uhr geschrieben hatte. "Lassen wir uns einfach überraschen, ob sich ein neuer Investor für die Sammlung findet. Ebenso für den Baden-Brief Dreierstreifen 17 b"

Augenscheinlich haben sich ein oder vielleicht zwei neue Käufer gefunden. Ob zur Kaufentscheidung wirklich eine Investmentüberlegung zugrunde lag oder es einfach nur Freude an den schönen Stücken war, wissen wir nicht.

Wenn einem Sammler gaaaaanz viel Geld zur Verfügung steht, dann fragt man auch nicht unbedingt nach dem Preis sondern dann zählt der Habenwillfaktor und für viele vermögende Menschen auf dieser Welt gehört die Summe zur Peanutskategorie.

Faktum, manchmal ist es halt besser, etwas geschlossen anzubieten und es befinden sich in dem Los einige einmalige Stücke, die man letztendlich mit jeglichem Liebhaberpreis bewerten kann. Eine Brustschildsammlung, die vor wenigen Jahren bei einem anderen Auktionshaus (bzw. hier war es das Auktionshaus Köhler) zu einem höheren Preis verkauft wurde, als die Stücke einst einzeln kosteten, führte ich schon als Beispiel an. Ein bisschen Glück, gehört aber auch dazu.

MfG
Markus

02.06.16, 18:23:58

stampsteddy

(Gast)

Hallo,

noch ein kleiner Nachtrag, zu dem Brief 17 b senkr. Dreierstreifen.

Wie aus der Losbeschreibung des Auktionshaus Gärtner ergeht, sind nur drei Briefe mit Dreier-Einheiten der MiNr. 17 b bekannt - versteigerter Beleg mit senkr. Dreierstreifen, ferner ein Beleg mit waager. Dreierstreifen und einer mit einem Dreierblock.

Nachstehend der Brief mit waager. Dreierstreifen, aufgegeben in Gernsbach. Dieser wurde im Jahre 1993 bei Hobbyphilatelie Höflich zum Ausrufpreis von DM 40.000.- angeboten (Zuschlag ist mir unbekannt).

Wir befinden uns somit, berücksichtigt man bei dem Brief mit senkr. Dreierstreifen die interessante Kombination zwischen nebengesetztem Postablagestempel als Aufgabestempel und Bahnpoststempel als Entwertungsstempel, die außergewöhnliche, attestierte frische Erhaltung und das es sich wohl um den attraktivsten der drei bekannten Frankaturen mit Dreier-Einheiten handelt, in Relation in altbekannter Preisklasse.

MfG
Markus
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02.06.16, 19:45:37
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