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philazacke

(Mitglied)

Also in meiner gewählten Vergrößerung 1mm, das ist natürlich beim Original wesentlich weniger.
Gruß Jörg
03.07.16, 14:28:00

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

ja, die Marken ist sicher in allen Teilen echt. Ein Problem mit dem Stempel, der ja kein Datum zeigt, gibt es letztlich auch nicht. Weder wurde der Stempel missbräuchlich verwendet noch ergab es lange Jahre gar keinen Sinn, Nr. 24 irgendwie nachzustempeln. Zudem zeigen die abgeschlagenen Teile den exakten Verlauf der, in genau dieser Form, abgenutzten Buchstaben. Auch die Stempelfarbe und die auch sichtbare Struktur der Stempelkissenoberfläche (durch die Unterbrechungen der abgeschlagenen Stempelfarbe), zeigen die Merkmale von Vergleichsabschlägen aus der Zeit.

Die Marke war wohl auf einem Brief in die Schweiz. Bis in die Schweiz, z.B. nach Bargen, sind es 50 Km Richtung Süden und viele Familien sind über beide Länder verteilt. Die Marke wurde im letzten Jahr aus der Schweiz gekauft. Sie trägt zudem eine ziemlich alte Zumstein Echtheitssignatur. Die Marke hat es jedenfalls zu einer Prüfung, sogar bis nach Bern geschafft.

Unter dem Strich zeigt die Marke bildseitig zwei winzige Schäden mit Einfärbungen, eventuell Tinte und rückseitig eine Aufrauung, dort wo ein Falz gewesen sein könnte und eine kleine helle Stelle links oben, von der Rückseite aus betrachtet. Der Eckzahn unten rechts wurde schon einige Male umgebogen. Vielleicht war er, als Frankatur auf dem Brief, schon umgeknickt und hat die Eckzahnbugspur davon. Ein Ästhet hat mit der Schere zwei überlange Zähne zurückgestutzt und insgesamt haben der Gebrauch und das Wandern unter Sammlern, ihre Spuren hinterlassen.

Die Marke hat wohl auch nie einen anderen Prüfer gesehen, als die Firma Zumstein.

In weiteren Beiträgen werde ich zeigen, dass es bei Brustschildmarken praktisch keine allgemeingültige Regel gibt, die eine eindeutige Einteilung in echt oder falsch ermöglicht. Ich werde auch mögliche Ursachen von immer wieder vorkommenden Fehlprüfungen vorstellen. Eine Ursache liegt darin, dass einige im Kohl-Handbuch vorgestellte, individuelle Beobachtungen von Merkmalen, verallgemeinert werden. Offensichtlich bis heute, glauben Prüfer oder Mitglieder der Arge Brustschild, dass es eine feste Reihenfolge bei der Herstellung gegeben hätte. Das wird dann mit Beispielen, auf welche die verallgemeinerte Vermutung zutrifft, untermauert. Das kann man machen, grenzt aber an Selbstveräppelung.

Fortsetzung folgt.
Dateianhang:

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03.07.16, 14:58:47

admin_j

(Mitglied)

Zitat von philazacke:
Ich lasse nicht locker:
Wenn ich von der Mitte des Schildes bis zu den jeweiligen Außenkanten der Schwingen messe erhalte ich nach links immer mind. 1mm mehr. Das Wappenschild ist nicht zentrisch zwischen den Schwingen so wie es sein sollte! Oder ich muss zum Augenarzt!
Gruß Jörg


Hallo Jörg,

du musst sicher nicht zum Augenarzt. Der Vermutung wirft viele Fragen auf.

1. Wo ist genau die Mitte der Prägung?
2. Ist die Kreuzung, auf dem inneren Schild, zwischen den schraffierten Vierteln der Mittelpunkt?
3. Ist die Frage relevant?

Eine Antwort könnte das kleine Video geben, dass ich schon Gestern gemacht habe und erst zeigen wollte, wenn ihr schon ein wenig eingestimmt seit.

Vergleich der Prägung, ein Video auf Youtube

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03.07.16, 15:07:23

eagle

(Mitglied)

Zitat von philazacke:
Ich lasse nicht locker:
Wenn ich von der Mitte des Schildes bis zu den jeweiligen Außenkanten der Schwingen messe erhalte ich nach links immer mind. 1mm mehr. Das Wappenschild ist nicht zentrisch zwischen den Schwingen so wie es sein sollte! Oder ich muss zum Augenarzt!
Gruß Jörg


Hallo,

im Anhang ein Vergleich der Prägung der Mi.-Nr.: 24 mit der einer Mi.-Nr.: 25.
Die Prägungen habe ich auf eine Größe gebracht und entsprechend ausgerichtet Die senkrechten und waagerechten Linien zeigen, dass die Maße der Prägung auf der 24 mit der auf der 25 identisch sind.


Grüße

Dieter
Dateianhang (verkleinert):

 Pr - Vergleich.jpg (567.31 KByte | 42 mal heruntergeladen | 23.27 MByte Traffic)

03.07.16, 15:09:06

philazacke

(Mitglied)

Hallo Jürgen,
danke für Dein tolles Video - sehr empfehlenswert! Mit welchem Programm hast Du die beiden Marken übereinander geschoben?

Hallo Dieter (eagle),
Danke auch Dir für Deine Mühe!

Kann einer von Euch mal eine umgeprägte Marke zeigen?

Viele Grüße
Jörg

03.07.16, 15:27:21

admin_j

(Mitglied)

Hallo Jörg,

das kommt alles noch. Dank deiner Vermutung, die Prägung großer Schild wäre rechts und links gleich, können wir uns die Zeichnung noch etwas genauer ansehen.

Der Adler schaut nach links, auf die gespreizten und hoch aufgefächerten Federn. Rechts hängen die Federn etwas herunter. So putzen und strecken sich Vögel tatsächlich. Deshalb ist das Gefieder rechts 0,15 mm schmaler als links. Die Federn hängen rechts etwas herab. Alles andere wären falsche Prägungen.


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03.07.16, 15:39:02

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

werfen wir jetzt einen Blick auf das, was wirklich interessant ist, nämlich die konkrete Herstellungsreihenfolge einer konkreten Marke. Bleiben wir bei der postfrischen Nr. 24, die ich schon mehrfach bildseitig gezeigt habe.

Mittig oben und unten am Innenkreis, sieht man wie die Prägung den Verlauf der Druckfarbe beeinflusst. Diese Marke war also bereits geprägt, bevor die Druckfarbe aufs Papier kam.

Schauen wir jetzt zusätzlich auf die Gummiseite



Wir sehen, wie um den Innenkreis die Gummierung in ebenfalls kreisförmigen Linien, gebrochen ist. Die Marke war also vor dem Drucken bereits gummiert. Ähnliche Brüche um die Prägung sehen wir aber nicht. Im Gegenteil folgt die Gummierung der Prägung. Gummi ist in tiefer liegenden Stellen der Prägung dicker und dadurch bräunlicher. Gummiert wurde also nach der Prägung.

Diese Marke wurde also tatsächlich erst geprägt, dann gummiert, dann bedruckt und zum Schluss gezähnt.

Wichtig ist: Alles beginnt mit einem leeren Papierbogen und alles endet mit der Zähnung. Käme die Gummierung nach der Zähnung, würden die Perforationslöcher zulaufen. Zudem zeigen alle Marken mit Originalgummi die kreisförmigen Gummibrüche um die Perforationslöcher herum.

Dazwischen ist jede andere Kombination möglich, zum Beispiel:

1. gummieren
2. prägen
3. drucken

1. prägen
2. gummieren
3. drucken

1. drucken
2. gummieren
3. prägen

1. drucken
2. prägen
3. gummieren

Dabei können die selteneren Kombinationen schnell einen falschen Eindruck vermitteln, zum Beispiel eine Gummifälschung vermuten lassen.

Die kann man am Original aber durch die bekannten Methoden ermitteln. Die sind einmal die UV-Reaktion, die bei ungewaschenen Marken, aufgrund noch vorhandener Füllstoffe im Papier, die sich auswaschen, zu hellerem und gelblich aussehendem Gummi führt und die Perforationslöcher selbst, die durch Stanzen von vollständig gummiertem Papier nicht nur die Brüche zeigen, sondern auch noch einen anderen Verkauf in den Lochinnenseiten.

Ein erstes Fazit: jede Brustschildmarke, auch egal ob ungebraucht oder gestempelt (wie wir noch sehen werden), liefert eine Menge von Merkmalen, Phänomenen und Indizien im Detail. Durch die vielen Herstellungsschritte, auch eine Menge von Fakten, die keine Interpretationen zulassen, also harte Beweise.

Bis man zu dieser einfachen Binsenweisheit kommt, muss man allerdings erst einmal nachvollziehen, dass nicht alles stimmt, was in Handbüchern steht.

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03.07.16, 16:16:48

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

hier eine umgeprägte Marke, die an anderer Stelle schon vorgestellt wurde. Ab diesem Link nach unten scrollen

https://www.stampsx.com/forum/topic.php?id=317&page=1&goto=1351

Was auf dem Bild noch auffällt, die falsch Prägung "großer Schild" geht oben in den Innenkreis. Dort sind aber keine Dellen im Innenkreis. Unten in der Mitte, gibt es aber durchaus zwei Dellen, von denen die linke von der Spitze des kleinen Adlers stammen könnte. Falls jemand einmal eine solche Marke im Original hat, könnte man die noch detaillierter untersuchen. Die meisten Umprägungen sind so schlecht, dass es sich nicht lohnt, diese zu zeigen. Die hier gezeigte Marke muss gar nicht so schlecht aussehen, wie auf dem Scan. Die Marke wurde kopfstehend gescannt, was zu der optischen Täuschung führt, die Prägung wäre eingedrückt statt erhaben. Wer das Bild speichert und die Kopie im Bildprogramm ändert, sieht die falsche Prägung noch natürlicher. Was man aber erkennen kann, die um das Schild laufenden Miniadler und Kreuze fehlen rechts vom Schild.


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03.07.16, 16:39:02

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

hier noch ein besonders dümmliches Beispiel für eine Umprägung.

https://www.stampsx.com/forum/topic.php?id=365&page=1&goto=1634

Die Marke dort:



ist eine stark reparierte Nr. 8 mit augenscheinlich beginnendem Bleisulfidschaden. Den kann weder eine Nr. 15 noch eine Nr. 24 bekommen. Da hat sich wohl der kleine Fälscher gedacht, wenn er schon das ganze Oberteil der Marke austauscht, dann kann er auch gleich die flache Prägung ersetzen. Trotz des kleinen Bildes kann man schon sehen, dass der echte Stempel MAINZ an keiner Stelle der jetzt sichtbaren Prägung folgt.

In meinem Beitrag dazu aus 2008 war ich ja extra darauf nicht eingegangen. Was hilft es, wenn der Stempel echt ist? Nach dem Bild wurde hier eine echt gestempelte, echte Nr. 8 verschandelt.

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03.07.16, 16:52:27

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

was ist denn von dieser Marke zu halten?




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04.07.16, 12:31:23
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