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charly999

(Mitglied)

Zitat von Lippe865:
Hallo Forum,

zu den Orten, die im "Dritten Reich" einen "deutschen" Namen erhielten, gehörte die jugoslawische (heute slowenische) Stadt MARIBOR, die 1941 zusammen mit anderen Teilgebieten der Steiermark, Kärntens und der Krain in das Deutsche Reich eingegliedert worden ist. Maribor erhielt den deutschen Namen "MARBURG AN DER DRAU".


Hallo Lippe865,

Marburg an der Drau gehört nicht in diesen Thread, da der Name der Stadt auf die Mitte des 12.Jhdts zurückgeht, während der slowenische Name erst ab Mitte des 19.Jhdts aufkam. Mit der Umbenennungssucht der Nazis hat das nichts zu tun. In diesem Fall haben sie schlicht den alten deutschen Ortsnamen wiederhergestellt.

Gruß
charly999 (von 1933-45 Karl der Große999, urgermanisch karilaz999, lat Carolus999, frz Charlemagne999, slowenisch Karel999)

07.12.21, 23:38:31

Lippe865

(Mitglied)

Zitat von charly999:
Zitat von Lippe865:
Hallo Forum,

zu den Orten, die im "Dritten Reich" einen "deutschen" Namen erhielten, gehörte die jugoslawische (heute slowenische) Stadt MARIBOR, die 1941 zusammen mit anderen Teilgebieten der Steiermark, Kärntens und der Krain in das Deutsche Reich eingegliedert worden ist. Maribor erhielt den deutschen Namen "MARBURG AN DER DRAU".


Hallo Lippe865,

Marburg an der Drau gehört nicht in diesen Thread, da der Name der Stadt auf die Mitte des 12.Jhdts zurückgeht, während der slowenische Name erst ab Mitte des 19.Jhdts aufkam. Mit der Umbenennungssucht der Nazis hat das nichts zu tun. In diesem Fall haben sie schlicht den alten deutschen Ortsnamen wiederhergestellt.

Gruß
charly999 (von 1933-45 Karl der Große999, urgermanisch karilaz999, lat Carolus999, frz Charlemagne999, slowenisch Karel999)


Hallo charly999,

vielen Dank für Deinen wichtigen und richtigen Beitrag. Dann steht also jetzt "Maribor/Marburg an der Drau" hier mit Deinen Anmerkungen als Beispiel, was "nicht in diesen Thread gehört".

Gute Nacht zusammen, schlaft gut, passt auf, dass omikron nicht zu nahe kommt,

Hans Rummenie
08.12.21, 01:05:00

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 14.12.21, 18:59:50

DARKEHMEN war seit 1786 ein Postort des Königreichs Preußen. Die Stadt war Kreisstadt im Regierungsbezirk Gumbinnen in der Provinz Ostpreußen.

Im Rahmen der Umbennung undeutsch klingender Ortsnamen hat die Stadt für die Jahre 1938 bis 1945 den Namen ANGERAPP erhalten. Der in diesen Jahren verwendete Zweikreisbrückenstempel "ANGERAPP d" ist hier in der Datenbank zu finden:
https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=125710

Darkehmen/Angerapp heißt jetzt Osjorsk und liegt in der Oblast Kaliningrad im nördlichen, jetzt russischen Teil der ehemaligen Provinz Ostpreußen.
Dateianhang (verkleinert):

 2964DARKEHMEN.jpg (301.99 KByte | 0 mal heruntergeladen | 0 Byte Traffic)

14.12.21, 17:44:15

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 27.01.23, 22:27:42

Hallo Namens-Forum,

nach dem Handbuch "DEUTSCHE POSTORTE 1490-1920" von Günther Hass ist in ROZDRAZEWO im Kreis Krotoschin, Regierungsbezirk Posen, Provinz Posen des Königreichs Preußen, im Jahre 1867 eine Postexpedition eröffnet worden. Erster Poststempel war ein Einkreisstempel "ROZDRAZEWO", der im Handbuch und Spezialkatalog "NACHVERWENDETE ALTDEUTSCHLAND-STEMPEL" von Peter Feuser (Stuttgart 1995) als Preußen-Stempel 2821 aufgeführt ist, der in der Stempeldatenbank angelegt worden ist, aber bisher noch nicht durch eine Abbildung belegt worden ist:
https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=5503

Nach Wikipedia hat Rozdrazewo im Rahmen der Germanisierung undeutscher Ortsnamen folgende Namen erhalten:
1939–1943 Albertshof, 1943–1945 Brigidau:
https://www.bing.com/search?q=ROZDRAZEWO++KROTOSCHIN&form=QBLH&sp=-1&pq=rozdrazewo+krotoschin&sc=3-21&qs=n&sk=&cvid=D74E805134164C05A444A8D2250E01CF&ghsh=0&ghacc=0&ghpl=

Möglicherweise sind aber für die Ortsnamen ALBERTSHOF und BRIGIDAU gar keine Poststempel hergestellt worden. Ich zeige hier einen Abschlag vom "29.10.41." des Zweikreisbrücken-Stempels "ROZDRAZEWO über KROTOSCHIN a". Dieser Poststempel ist anscheinend unmittelbar nach der Eroberung Polens durch das Deutsche Reich im Herbst 1939 hergestellt worden, war aber im Oktober 1941 noch in Gebrauch, obwohl der Ort im Jahre 1939 den Namen ALBERTSHOF erhalten hatte.

Kann jemand Abschläge von ALBERTSHOF- und BRIGIDAU-Poststempeln oder einen späteren oder früheren Abschlag des Poststempels "ROZDRAZEWO über KROTOSCHIN a" zeigen?

Wochenend-Grüße aus Westfalen nach Zentralpolen und anderswohin,

Hans Rummenie
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 291041ROZDRAZEWO.jpg (558.97 KByte | 2 mal heruntergeladen | 1.09 MByte Traffic)

27.01.23, 22:26:00

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 08.02.23, 00:52:27

Hallo Namens-Forum,

zu den Orten, die eine doppelte Germanisierung ihres Ortsnamens erfahren haben, gehört STRZALKOWO im Kreis Wreschen, Regierungsbezirk Posen, Provinz Posen des Königreichs Preußen.

In der Stempeldatenbank zeigen beim Ausgabeland Preußen mit Ausnahme des Preußen-Nummernstempels "1462" fünf Stempelgeräte dieses Ortes als Stempeltext den Ortsnamen "STRZALKOWO". Allerdings werden bisher nur bei einem dieser fünf Stempelgeräte Stempelbilder gezeigt.

Die fünf STRZALKOWO-Stempelgeräte sind:
1. R2 "STRZALKOWO *" (Feuser Nachverwendungen PR 3211): https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=5897
2. L2 "STRZALKOWO" (Feuser Vorphila 3489-1): https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=197788
3. K1 "STRZALKOWO" (Feuser Vorphila 3489-2):
https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=197622
4. K2 "STRZALKOWO" (Feuser Vorphila 3489-3):
https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=197633
5. K1g "STRZALKOWO" (Feuser Nachverwendungen PR 3211A):
https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=5898

Einen Abschlag des K1g "STRZALKOWO" vom 21.1.1875 auf einer Brustschild-Postkarte, den ich heute in die Stempeldatenbank hochgeladen habe, zeige ich hier.

Eine sehr moderate Germanisierung des polnischen Ortsnamens Strzalkowo ist im Jahre 1887 vorgenommen worden, indem das "Z" im Ortsnamen gestrichen worden ist, so dass der Ort jetzt STRALKOWO hieß. Es gibt in der Stempeldatenbank zwei Stempelgeräte mit dem Ortsnamen STRALKOWO:
1. K1 "STRALKOWO * *": https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=12680503
2. Ovaler Bahnpoststempel "POSEN - STRALKOWO": https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=12664872".

Außerdem werden zwei Abschläge des Kreisgitterstempels KGS "STRALKOWO * * *" aus den Jahren 1916 und 1918 derzeit bei ebay angeboten.

Da auch der Ortsname STRALKOWO noch sehr polnisch klang, ist im Dritten Reich im Jahre 1943 der Ortsname nochmals weiter zu "STRALKAU" germanisiert worden. Ein Stempelgerät mit dem Ortsnamen "STRALKAU" gibt es bisher in der Stempeldatenbank nicht. Möglicherweise hat es nie ein postalisches Stempelgerät mit diesem Ortsnamen gegeben.

Heute liegt die "Gmina Strzałkowo" in der Woiwodschaft Großpolen der Republik Polen.

Januar-Grüße aus Westfalen nach Strzałkowo und anderswohin,

Hans Rummenie
Dateianhang (verkleinert):

 21175STRZALKOWOKarte.jpg (1.18 MByte | 1 mal heruntergeladen | 1.18 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 21175STRZALKOWOStempel.jpg (257.58 KByte | 0 mal heruntergeladen | 0 Byte Traffic)

07.02.23, 19:52:43

bernhard

(Mitglied)

Hallo Hans,

ein Stempelgerät von STRALKAU dürfte es mit ziemlicher Sicherheit gegeben haben. STRALKAU ist im Ortsverzeichnis vom Mai 1944 als Zweigpostamt aufgeführt.

Viele Grüße
Bernhard
08.02.23, 08:10:13

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 08.02.23, 09:32:12

Zitat von bernhard:
Hallo Hans,

ein Stempelgerät von STRALKAU dürfte es mit ziemlicher Sicherheit gegeben haben. STRALKAU ist im Ortsverzeichnis vom Mai 1944 als Zweigpostamt aufgeführt.

Viele Grüße
Bernhard


Hallo Bernhard,

vielen Dank für die Information. Die "ziemliche Sicherheit", dass es ein Stempelgerät "STRALKAU" gegeben hat, habe ich nicht in gleicher Weise wie Du. 1943 und 1944 gab es im Deutschen Reich vordringlichere Aufgaben als die Herstellung von vielen neuen Poststempeln nach den gehäuften Umbenennungen von Ortsnamen in der damaligen Zeit.

Aber ich würde es natürlich sehr begrüßen, wenn ein Abschlag eines Ortsstempels "STRALKAU" gefunden wird und hier bei dem entsprechenden Stempelgerät gezeigt werden kann.

Sonnige Februar-Grüße aus Westfalen,

Hans Rummenie
08.02.23, 09:16:32

bernhard

(Mitglied)

Hallo Hans,

ich in mir da sehr sicher. Auch ein provisorischer Gummistempel ist ein Poststempel. Unter den Begriff Poststempel fallen auch die Dienststempel, Dienstsiegel, Bezirksstempel usw.
Im Jahre 1943 war die Versorgungslage noch nicht so kritisch. Bis gegen Kriegsende wurden immer noch Poststempel produziert und Poststempel umgearbeitet (Einarbeitung der PLZ).


Viele Grüße
Bernhard
08.02.23, 19:34:34

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 25.03.23, 01:13:25

Hallo Namens-Forum,

OBORNIK war bis 1918 eine Kreisstadt im Regierungsbezirk Posen in der Provinz Posen des Königreichs Preußen.

Hier ist der nachverwendete zweizeiligen Rechteck-Stempel "OBORNIK *" (Feuser Preußen nachverwendet 2437) in der Stempeldatenbank:
https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=5112

In Poststempeln der preußischen Zeit ist der Name der Stadt teilweise auch etwas anders geschrieben worden:

L1 OBORNIGK (Feuser Preußen nachverwendet 2438):
https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=5113

L2 OBORNICK (Feuser Vorphila 2587-2):
https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=188558

In der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg gehörte Obornik zu Polen.

1941 ist es dann zu einer Germanisierung des Ortsnamens in "OBERNICK" gekommen. Für diese Schreibweise des Stadtnamens gibt es bisher in der Stempeldatenbank keinen Nachweis. Ich kann hier aber einen Abschlag eines Stempelgeräts zeigen, in dem Name OBERNICK vorkommt: Es ist ein Abschlag vom 19.11.1942 des Zweikreis-Brückenstempels:
"KIRSCHEN über OBERNICK, WARTHELAND a".

Nächtliche Frühlingsgrüße aus Westfalen

Hans Rummenie
Dateianhang (verkleinert):

 191142KIRSCHENStempel.jpg (474.27 KByte | 0 mal heruntergeladen | 0 Byte Traffic)

25.03.23, 01:06:01
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