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(Administrator)

Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Reichenbach 32x12mm: Schlesien oder Oberlausitz?

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
17.09.16, 10:44:27

Simrock

(Mitglied)

Hallo, ich habe hier einen Umschlag U1 (0) mit Federzugentwertung, der mir einige Rätsel aufgibt.
- Der 2-zeilige Rahmenstempel hat die Maße 32x12mm; in der DB steht für Reichenbach OL 42x12 und Reichenbach i.Schl. 45x13!
1. Frage gibt es in der Zeit noch ein drittes Reichenbach in Preußen?
- Der Brief geht über den Nahbereich, denn Aufgabe und Zustellung sind am 3.3.(ohne Jahr, evtl. 1851)
2. Frage: den Ort ?Dbronigk? kann ich nirgends finden.
Wer hat eine Idee?
Danke im Voraus!
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Dateianhang (verkleinert):

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17.09.16, 10:45:27

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 17.09.16, 14:17:56

Hallo Simrock,

es gab eine Kreisstadt Obornik (auch Obornigk geschrieben - Feuser PR 2437 und 2438) in der preußischen Provinz Posen. Das Vertauschen der Buchstaben "o" und "r" in der Anschrift ist meiner Meinung nach bei einem so schwierigen Namen nicht ganz außergewöhnlich. Vielleicht ist aber auch der kleine Buchstabe, den du als "o" gelesen hast, in Wirklichkeit ein "r" in Sütterlin-Schrift, und der Buchstabe, den du als "r" gelesen hast, ist ein sehr schmal geratenes "o".

Den Ort Reichenbach gab es mindestens dreimal im Königreich Preußen:

1. Reichenbach in der Oberlausitz (Kreis Görlitz)
2. Reichenbach in Schlesien (Kreis Reichenbach)
3. Reichenbach in Ostpreußen (Kreis Pr. Holland).

Die Entfernungen dieser Orte zur Stadt Obornik (heute polnisch: Oborniki) betragen:

1. Reichenbach in der Oberlausitz (Kreis Görlitz): 328,5 km.
2. Reichenbach in Schlesien (heute polnisch: Dzierzoniów): 272,6 km.
3. Reichenbach in Ostpreußen (heute polnisch: Rychliki): 289,6 km.

Ich meine, du solltest ein R2-Stempelgerät "REICHENBACH *" neu anlegen und deinen Abschlag auf das neue Stempelgerät umhängen. Zu dem Stempelgerät mit dem Text im Stempel: "REICHENBACH i SCHL. *", bei dem du deinen Abschlag jetzt hochgeladen hast, gehört er ganz sicher nicht.

Gruß aus Westfalen

Hans
17.09.16, 11:27:34

iceland10

(Gast)

Hallo @simrock,

es gab in Preussen diese 3 genannten Postorte mit dem Namen Reichenbach, die genaueren Informationen mit Einwohnerangaben und Poststellen dazu hier:

Reichenbach/Oberlausitz


St. in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Schlesien, Reg.-Bz. Liegnitz, Ld-Kr. Görlitz, AGer Reichenbach/Oberlausitz, 1944 Ew. Postb. Telegr. EBStL Dresden <> Görlitz.
* g: 1817 PW, 1825 PE, 1850 PEII, 1871 PE, 1876 PAIII



Reichenbach/Ostpreussen

Kirch-Df in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Ostpreussen, Reg.-Bz. Königsberg, Kr. Preuss. Holland, AGer Preuss. Holland, 788 Ew. Postb. Telegr. Tierzucht (Pferde), Mühlen.

* g: 1812 PW, 1825 PE, 1850 PEII, 1871 PE, 1876 PAIII, 1898 Ag, 1912 PAIII


Reichenbach/Schlesien

Kreisstadt. (St.-Gem.) in Deutschland, Kgrch Preussen, Prov. Schlesien, Reg.-Bz. Breslau, Kr. Reichenbach, AGer Reichenbach, ev. Kspl Reichenbach, kath. Kspl Reichenbach, SdsAmt Reichenbach, Amt Reichenbach, am Fusse vom Eulengebirge u. an der Peile, 1701,3 ha, (1895) 2 Wohnpl., 957 Gebäude, 14047 Einwohner
Hauptpost * g: 1743 PA, 1850 PAI, 1871 PA, 1876 PAI
Zweigstelle * 1874 PE, 1876 PAIII, 1885 ZdA 1 (Bahn¬hof/Ernsdorf)

Ich wüsste nun nicht wie man deinen Abschlag zuordnen sollte oder könnte, aber das waren auch die Gründe warum die Reichspost Stempel wie KOS oder Gruppe IV eingeführt hat, um durch den Zusatz eine Bestimmung vornehmen zu können. Man denke nur der Brief hätte zurück an den Absender gemusst, das wäre eventuell ein netter Irrläufer geworden.

Schöne Grüße
iceland10
17.09.16, 13:49:44

childon

(Mitglied)

geändert von: childon - 17.09.16, 18:12:09

Hallo!

Dieser R2-Stempel mit den Maßen 32X12 mm ist im Münzberg unter Reichenbach/Schlesien aufgeführt.
Der Brief ging von Reichenbach nach Obernigk,
an
Herrn Inspektor Sabarth(?)
Wohlge(boren)

...

Gruß IF
17.09.16, 17:23:03

Lippe865

(Mitglied)

Vielen Dank an childon für diese beiden Klarstellungen, durch die auch die Aufgabe und Zustellung des Briefes am gleichen Tage verständlich wird:

Die Straßen-Entfernung von Reichenbach in Schlesien (polnisch: Dzierżoniów) nach Obernigk, Kreis Trebnitz, Regierungsbezirk Breslau (polnischer Name von Obernigk: Oborniki Śląskie) beträgt nur 86 km.
17.09.16, 17:45:37

Simrock

(Mitglied)

geändert von: Simrock - 17.09.16, 18:37:27

Hallo Lippe, Island und Childron, danke für die gemeinsame Aufklärung. Zeigt mir heute einen Brief der heute 150 Jahre später über 85 km am selben Tag zugestellt wird!
Natürlich wissen wir nicht, ob die beiden Stempel richtig eingestellt waren. - Interessant wäre jetzt noch wie selten dieser Stempel ist.
Hat Spaß gemacht.
17.09.16, 18:34:56

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 17.09.16, 19:37:01

Zitat von Simrock:
Hallo Lippe, Island und Childron, danke für die gemeinsame Aufklärung. Zeigt mir heute einen Brief der heute 150 Jahre später über 85 km am selben Tag zugestellt wird!
Natürlich wissen wir nicht, ob die beiden Stempel richtig eingestellt waren. - Interessant wäre jetzt noch wie selten dieser Stempel ist.
Hat Spaß gemacht.


Hallo Simrock,

so ganz selten wird der R2-Stempel REICHENBACH nicht gewesen sein, denn immerhin war Reichenbach in Schlesien eine Kreisstadt, deren Einwohner-Entwicklung nach Wikipedia wie folgt war:

Die Einwohnerzahlen von Reichenach/Dzierżoniów nach dem jeweiligen Gebietsstand:
Jahr Einwohner
1875 7.268
1880 7.255
1885 7.368
1890 13.040
1910 16.371
1925 16.075
1933 17.521
1939 17.253
1975 35.400
1980 36.300
1995 38.066
2000 35.697
2005 34.809

Der große Bevölkerungszuwachs von 1890 gegenüber 1885 ist auf die Eingemeindung von Ernsdorf zurückzuführen.

Den preußische Nummernstempel "1218" von Reichenbach in Schlesien, der zur gleichen Zeit benutzt worden ist, bewertet Feuser im Jahre 1992 mit 5,00 DM auf loser Marke und mit 60,00 DM auf Brief. Die Stempel der beiden anderen preußischen Postorte REICHENBACH werden von Feuser deutlich höher bewertet.

Gruß aus Westfalen

Hans
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17.09.16, 19:30:42
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