Wie kann ich mich schützen?
Kaufinteressenten sollten ein paar auffällige Hinweise, als Warnung beachten.
Wertvolle Artikel werden angeboten und nach der Zahlung nie geliefert!
Leider kein Einzelfall, sondern auch bei Briefmarken regelmäßig zu beobachten. Anbieter die längere Zeit bei Ebay inaktiv waren und meist auch noch nie Briefmarken gekauft oder verkauft haben, bieten meist ein einziges, teures Stück an. Das wird dann in sehr kurzen Abständen gleich mehrfach angeboten.
Was die Mafiosi nicht bedenken, die teuren Stücke fallen den Spezialsammlern sofort auf. Insbesondere wenn sie in kurzen Zeitabständen mehrfach angeboten werden. Das echte Ebaymitglied dürfte von den Vorgängen nichts merken. Die Vermutung der Anbieter könnte den Artikel mehrfach selbst gekauft haben, weil der Verkaufspreis zu niedrig war, ist abwegig. Im Gegenteil, auch allen anderen Bietern werden Kaufangebote gemacht. Es geht ja nicht darum die Ware zu liefern, sondern darum, dass Geld überwiesen und erbeutet wird.
Bekommt der "Käufer" die Bankverbindung mitgeteilt, so ist der Name meist abweichend vom Namen des Verkäufers und die Bank ist auch meist nicht am Wohnort des Verkäufers. Spätestens dann sollte der "Käufer" durch Kontaktaufnahme mit dem "Verkäufer" sicherstellen, dass dieser die Ware hat, die Bankverbindung zu ihm gehört usw. Ich bin gerne behilflich. Lässt sich kein Kontakt herstellen, dass ist bei den Mafiosi regelmäßig der Fall, sollte man bei der Staatsanwaltschaft den Sachverhalt vorbringen und insbesondere die Bankverbindung weiterreichen.
Wie Funktioniert das Geschäft?
Man braucht dazu einen Ebayaccount und eine Kontonummer.
Den Ebayaccount bekommt man über Phishing-Mails. Damit werden Passwörter ermittelt. Ist der Account eine gewisse Zeit inaktiv, kann der Falschinformierende also davon ausgehen, dass dem Inhaber Angebote nicht sofort auffallen, bzw. Mails bei Yahoo, GMX oder anderen nicht mehr zugestellt werden, weil der Mailaccount auch nach z. B. sechs Monaten inaktiviert wird.
Der so "gereifte" und gekaperte Account wird dann für ein passendes Angebot genutzt. Text und Bild wird aus früher gespeicherten, echten Angeboten genommen.
Um das Geld zu erbeuten, benutzen die Betrügerbanden einen auch schon altbekannten Trick. Über Spammails werden sogenannte "Finanzagenten" gesucht, die Geld auf ihrem Konto in Empfang nehmen und per Western Union nach St. Petersburg oder in die hintere Mongolei versenden. Dafür dürfen sie 10% der Beute behalten. Natürlich macht man diesen Leuten vor, dass alles völlig legal wäre. Trotzdem drohen diesen Opfern nicht nur empfindliche Strafen (nach Geldwäschegesetz), soweit möglich, müssen die "Finanzagenten" an die geprellten Käufer das Geld aus eigener Tasche zurückzahlen.
Die Betrugsmasche erzeugt ein Muster, welches man per Software ausfiltern könnte. Ich wäre kurzfristig in der Lage eine Warnmeldung zu produzieren, wenn ein Mitglied dass größer fünf Monate inaktiv war, einen Artikel in einer Kategorie anbietet, in der es noch nie etwas ge- oder verkauft hat. Wird die identische Beschreibung trotz Verkauf ein zweites Mal eingestellt, kann man schon fast automatisch den Staatsanwalt informieren.